Wegen der ganzen Arbeit an meiner Que Mas schreibe ich etwas verspätet meinen nächsten Bericht.
Nach einem relativ entspannten Flug holte mich mein, schon von Tommi aus der Schweiz, bestellter Fahrer Jeferson vom Flughafen Sao Paulo ab. Das Wetter war wie in Deutschland mäßig bis saumäßig, von wegen Sonne 🌧. Gegen 8:30 Uhr bin ich In der Marina „Pier 26” angekommen und konnte meine blitzsaubere Que Mas bestaunen weil ich schon von Deutschland aus den Auftrag gegeben hatte, mein Boot vor meiner Ankunft noch einmal zu putzen. Als erstes ging es jetzt daran die 80 kg Ersatzteile zu sortieren und ordentlich zu verstauen. Außerdem musste ich den Kat wieder fahrbereit machen, weil ich am nächsten Tag den Kranungstermin in der Werft „MCP” hatte. Kaum war das Schiff an Land ging die Arbeit auch schon los. Ihr könnt euch nicht vorstellen wieviel Seepocken sich an das Unterwasserschiff der Que Mas in meiner dreimonatigen Abwesenheit angesiedelt hatten. Bei strömenden Regen ging es mit Spachtel und Hochdruckreiniger den vielen Seepocken an den Kragen, ganz schön zäh die Viecher. Mit der Unterstützung meines brasilianischen Werftnachbarns Vito waren nach drei Stunden harter Arbeit beide Rümpfe von den Seepocken befreit. Die nächsten drei Tage konnte man wegen dem anhaltenden Regen kaum am Kat arbeiten. Dafür wurde Vito, Mateus,er hatte auch sein Boot bei MCP stehen, und ich an einem der ersten Abende spontan von Kareen, der Tochter des Werftinhabers, und ihrem argentinischen Mann Agustin auf einige Kaltschalen eingeladen (siehe Foto). So allmählich besserte sich das Wetter und an der Que Mas konnte endlich gearbeitet werden. Die wichtigsten Arbeiten waren Coppercoat anschleifen und ausbessern, am Steuerbordbug musste Gelcoat ausgebessert und geschliffen werden, Simmeringe vom Backbordsaildrive ausgetauscht und beide Saildrives von dem alten Anstrich gesäubert und mit dem Silikonprodukt Propspeed gestrichen werden. Natürlich gab es auch noch viele kleinere Baustellen, die ich hier jetzt nicht alle aufzählen will. Bei MCP betreute mich eine sympathische Brasilanerin namens Ive, die sehr gut englisch sprach und alle meine Probleme dolmetschte. Sie kümmerte sich auch darum, dass mein Bimini genäht, gereinigt und imprägniert und mein Steuerrad mit neuem Ledergriffband bezogen wurde. Nach 16 Tagen auf dem Werftgelände wurde, nachdem ich ein ordentliches Sümmchen bei MCP abgedrückt hatte, die Que Mas wieder ins Wasser gehoben. Zum Glück war Sie noch dicht und die Motoren schnurrten auch ordentlich. Ende August wollten die beiden Schweizer Tommi und Res mit mir wieder los segeln, deshalb mussten wir mal wieder zur Marina do Brasil und der Receita Federal unsere Papiere klar machen. Ive, meine persönliche Dolmetscherin, war noch so nett und fuhr mich am Abend vor unserer Abfahrt zum Supermarkt, damit ich die Lebensmittel für die Fahrt bunkern konnte. Am Samstag den 28. August war es dann soweit um kurz nach zehn Uhr verließen wir Santos in Richtung Paranagua.
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