Nach unserer Ankunft in Aitutaki wollten wir uns eigentlich direkt einklarieren, doch die Immigrationsbehörde hatte schon um 15 Uhr geschlossen, so mussten wir unsere Anmeldung auf den Cook Islands auf den morgigen Tag verschieben. Wir fanden stattdessen in HafennĂ€he eine Strandbar, wo wir unsere Ankunft in Aitutaki angemessen feiern konnten. Diese Bar gehörte zu dem Fishingclub von Aitutaki und wie es der Zufall so will, fand dort gerade am Wochenende eine Fishing-Competition statt. Es waren Sportfischer aus Neuseeland, Rarotonga und natĂŒrlich aus Aitutaki da. So bekamen wir schnellen Kontakt zu den Einheimischen und hatten einen feucht fröhlichen Abend mit der Besatzung der Russula, die etwas spĂ€ter gekommen war. Gegen 23 Uhr wanderten wir alle, gut abgefĂŒllt, zu unseren âschwimmenden Hotelsâ zurĂŒck. Am darauf folgendem Tag klarierten wir uns alle ein, erkundeten die Umgebung und gingen Nachmittags am nahe liegenden Strand spazieren. Am Samstag wollten wir eigentlich die Insel Aitutaki mit FahrrĂ€dern erkunden, doch anscheinend waren hier auf der Insel FahrrĂ€der nicht so beliebt, hier auf Aitutaki fuhr man nicht mit dem Fahrrad, sondern mit Motorroller oder dem Motorbike. Da Fred sich auf einem eigenen Motorroller nicht so wohl fĂŒhlte, fuhr er als Sozius bei Lisa mit, gut motorisiert erkundeten wir nach und nach die kleine Insel. Als Erstes fuhren wir zu der Restaurantbar Boat Shed die am westlichsten Zipfel der Insel lag, von dort war es nicht mehr weit bis zum Ootu Beach, wo man im seichten Wasser wie in einer Badewanne sitzen konnte. Nach drei Stunden hatten wir fast alle StraĂen der Insel abgefahren, von der vielen Rollerfahrerei wurde Lisa allmĂ€hlich hungrig und wie es der Zufall so wollte, kamen wir an einem kleinen Restaurant vorbei, in dem wir sehr gutes Essen serviert bekamen. Gut gestĂ€rkt fuhren wir weiter auf einen kleinen HĂŒgel von wo aus man einen schönen Blick ĂŒber die Insel hatte. Den Abschluss unserer Erkundungstour machten wir in der Strandbar des Pacific Resort Aitutaki die von 16 bis 17 Uhr Happy Hour hat. Doch wie in den meisten Hotels, hatte auch hier die Happy Hour einen Haken, eigentlich wollte ich einen Pina Colada bestellen, doch der war in der Happy Hour Karte nicht vorgesehen, man konnte sich fĂŒr einem der vier angebotenen Cocktails entscheiden oder das Bier zum gleichen Preis wie in den lokalen Restaurants bestellen. Wenigstens konnten Lisa und Fred den Strand an der Strandbar genieĂen. Ich hatte mir mehr von dem Pacific Resort Aitutaki erwartet, ein wenig enttĂ€uscht verlieĂen wir das Resort und stellten die gemieteten Motorbikes an der Mietstation ab. Von der Rollervermietung wanderten wir eineinhalb Kilometer bis zum Hafen, wo ich fĂŒr meine beiden Franzosen auf der Que Mas zum Abendessen HĂ€hnchen mit CashewnĂŒssen kochte. FĂŒr Sonntag hatten wir geplant in Aitutaki auf das im Riff liegende Motu Honeymoon-Island zu fahren, leider darf man seit einiger Zeit nicht mehr mit dem eigenen Dingi zu der Insel fahren, man muss den lokalen Fahrdienst benutzen um auf das Island zu kommen. Wir fuhren um 9 Uhr mit Mike, der auf Honeymoon-Island auch eine Kiteschule betreibt zu dem Motu rĂŒber. NatĂŒrlich war ich heiĂ darauf, wenn sichl die Gelegenheit bietet, endlich mal wieder zu kiten und nahm deshalb dort um wieder das GefĂŒhl fĂŒr das Kiten zu bekommen eine Kitestunde. Leider hatte ich in den eineinhalb Jahren ohne Kitepraxis viel verlernt und musste fast wieder von vorne anfangen. Lisa und Fred schauten sich, wĂ€hrend ich mit dem kiten beschĂ€ftigt war, die Insel genauer an und gingen zusammen schnorcheln. Um 16:30 Uhr fuhren wir mit Mike zurĂŒck auf die Hauptinsel, weil wir am Abend ein Barbecue machen wollten, baute ich auf der Que Mas den Grill auf. Nach den GrillwĂŒrstchen mit Pommes, spielten wir noch ein Runde âPhase 10â und kurz nach 22 Uhr verzog ich mich in meine Koje. Weil man in dem verschlammten Hafenbecken von Aitutaki mit dem Wassermacher kein Wasser machen konnte, beschĂ€ftigten wir uns am nĂ€chsten Morgen damit, den Tank der Que Mas,, der fast trocken gefallen war, mit Wasser nachzufĂŒllen, Das Wasser mussten wir im Dorf in Kanister fĂŒllen, zum Dingi schleppen und von dort zur Que Mas fahren, gar nicht so einfach frisches Wasser in den Tank zu bekommen, wenn man keinen Wassermacher hat, zum GlĂŒck war das ja nur eine Ausnahme. Mittags gingen wir alle drei zum Walwatching, hier vor dem Riff von Aitutaki hatte ein WalpĂ€rchen ein Junges bekommen und musste hier jetzt so lange bleiben, bis ihr Walbaby groĂ und stark genug war um die lange Strecke bis in den SĂŒden zu schaffen. Die Einheimischen wussten natĂŒrlich genau, wo sich die Wale aufhielten, innerhalb kĂŒrzester Zeit sahen wir vom Boot aus einen WalrĂŒcken, vorsichtig nĂ€herte sich unser Boot dem Wal, als wir uns nahe genug dem Wal genĂ€hert hatten, ging es mit Tauchmaske und Flossen ins Wasser, was man dann sah, war unglaublich. Das Walbaby lag quer ĂŒber dem riesigen Maul der Walmutter, wir konnten uns bis auf wenigen Metern den Walen nĂ€hern, als das Walbaby mich registriert hatte, schwamm es auf mich zu, ich konnte gerade noch so ausweichen, spielerisch schwamm es zwischen den schnorchelnden Menschen hin und her. Die Walmutter beobachtefe ihr spielendes Baby und verjagte mit ihrer Schnauze die Taucher, die dem Walbaby zu nahe kamen. Der Walpapa schaute sich aus sicherer Entfernung das Schauspiel an. Das war bis jetzt das Eindrucksvollste Erlebnis meiner Reise, es war schon fast surreal. FĂŒr Lisa war es der krönende Abschluss ihrer SĂŒdseereise, da Sie morgen nach Frankreich zurĂŒck fliegen wird. Um Sie gebĂŒhrend zu verabschieden, gingen wir Abends noch einmal zusammen aus. Sie musste am Dienstagmorgen schon um 8 Uhr am Flughafen sein, gegen 7 Uhr brachten Fred und ich Sie zur Hauptstrasse, ein bisschen waren wir alle traurig, dass die schöne Zeit mit Lisa jetzt zu Ende ging, Fred und ich drĂŒckten Lisa zum Abschied nochmal ganz fest, bevor eon Auto anhielt und Lisa in Richtung Flughafen entschwand đą. Am Abreisetag von Lisa lies sich Fred ein Tatoo stechen und ich fuhr noch einmal zum Kitesurfen auf Honeymoon-Islands. Vom Kitesurfen war ich so platt, dass ich abends nach der Spaghetti Pesto sofort einschlief. Von der gestrigen Kiterei hatte ich mir eine ErkĂ€ltung eingefangen, trotzdem wurde der Mittwoch fĂŒr Fred und mich ein Arbeitstag, wir besserten abgeplatztes Gelcoat aus, fĂŒllten Gasflaschen nach und fingen an das Dingi zu reparieren. Am Abend besuchten uns noch das schweizer PĂ€rchen Leonie und Jonas mit denen ich gestern zusammen gekitet hatte. Den vorletzten Tag in Aitutaki brachte uns der Schweizer Jonas mit seinem Dingi an Land, unser Dingi war wegen der Reparatur nicht mehr einsatzbereit. Wir mussten uns noch ausklarieren und machten letzte Besorgungen, bevor uns Jonas wieder zur Que Mas zurĂŒck brachte. Den ganzen Nachmittag war ich mit der Reparatur des Dingi beschĂ€ftigt, Fred kochte uns dann zum Abendessen eine Quiche Lorraine. Morgen, am Freitag den 1. September geht es dann weiter zum 460 Seemeilen entfernten Beveridge Reef.
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