7.4. Do. So allmählich merkt man dann doch das die Temperaturen langsam fallen, Stück für Stück nähern wir uns dem Winter hier in Tierra del Fuego. Nach dem Aufstehen muss man sich schon ganz schön dick einpacken, damit man nicht friert. Morgens dauert es immer eine Weile bis die Heizung den Kat auf 17 bis 18 Grad erwärmt hat. Noch vor dem Frühstück stellte ich den Bericht von dem Törn nach Puerto Williams online. Um 10 Uhr kontaktierte ich die Mon Bijou-Crew über Kanal 16, um mich zu erkundigen, ob sich die zuständige Gesundheitsbehörde bei Tommi und Res gemeldet hätte. Die Beiden hatten keine neuen Informationen für mich, sicherheitshalber blieb ich nach dem Funkgespräch mit Tommi auf Kanal 16 empfangsbereit, nur eine halbe Stund später meldete sich Puerto Williams Radio und teilte mir mit, dass ich zum Yachtclub Micalvi mit dem Dingi herüber kommen sollte, um den für die Einreise benötigten Antigen-Schnelltest für Covid-19 bei mir machen zu lassen. Schnell raffte ich alle benötigten Papiere, den Reisepass und meine Geldbörse zusammen und düste schnurstracks zum Yachtclub Micalvi hinüber. Dort empfingen mich am Steg zwei chilenische Polizisten, die mich in den Clubraum des Yachtclubs begleiteten wo zwei Damen saßen, die mit mir den Test machten. Schon wieder wurden mir die Teststäbchen durch die Nase fast bis ins Hirn gebohrt und dann kam der spannende Moment, bin ich negativ? Ja, es kam nur ein roter Streifen, also negativ, kein Covid-19, somit war der Weg frei und ich durfte in Chile offiziell einreisen. 🤗 Zum Glück hatte ich alle erforderlichen Unterlagen zur Einklarierung dabei. Zuerst musste ich jetzt die Immigrationsbehörde finden, nach längerem suchen hatte ich das Gebäude der Immigration gefunden. Ohne Probleme bekam ich den Einreisestempel in meinen Reisepass und einen anderen Stempel auf dem Ausklarierungspapier von Ushuaia. Weiter ging es jetzt zum Zollamt, mein Kat musste dort für die Zeit meiner Reise durch Chile erfasst und registriert werden. Weil der zuständige Beamte gerade Mittagspause hatte, sollte ich gegen 15 Uhr wiederkommen. Bis dahin hatte ich noch 2 Stunden Zeit, auf dem Weg zurück zum Yachtclub Micalvi kam ich bei der Bank vorbei, wo ich mir direkt mal chilenische Pesos am Bankautomaten besorgte. Bis das Zollamt wieder offen hatte, fuhr ich mit dem Dingi von Micalvi rüber zur Mon Bijou um Tommi und Res zu informieren, wie es mir bei der Einreise in Chile ergangen war, leider konnten die Beiden noch nicht einreisen, weil das chilenische Gesundheitsamt die brasilianischen Impfungen von Res wegen dem fehlenden QR-Code nicht akzeptierte. Nach einem gemeinsamen Kaltgetränk machte ich mich von der Mon Bijou wieder auf die Socken um den restlichen Papierkram in Puerto Williams zu erledigen. Beim Zollamt bekam ich ohne Probleme den nächsten Stempel und konnte mich abschließend bei der Armada de Chile einklarieren. Die Armada de Chile bat mich noch meine Que Mas vom Ankerplatz in den Yachtclub Micalvi zu verlegen. Nachdem der Papierkram komplett erledigt war, machte ich mich auf den Weg zu meinem vor Anker liegendem Katamaran, dort gab es zum Abendessen Spaghetti Bolognese. Um in Chile ohne Probleme das Internet weiter nutzen zu können, hatte ich mir hier noch einen Telefonchip besorgt, den ich vor meiner Bettruhe in mein Handy einsetzte.
8.4. Fr. Mitten in der Nacht wurde ich von einer ankommenden SMS auf meinem Handy geweckt, es war der chilenische Telefonanbieter „Elnet” der mich darüber informieren wollte, dass mein Mobiltelefon in Chile innerhalb der nächsten 30 Tage registriert werden müsste, ansonsten würde mein Handy für chilenische Telefonkarten gesperrt werden. Nach dem Aufstehen war ich fast den ganzen Vormittag damit beschäftigt im Internet das komplizierte Registrierungsformular auszufüllen und alle dafür benötigten Dateien hochzuladen. Gegen 11 Uhr machte ich mich fertig um Res und Tommi zu besuchen, doch was war das? Die Beiden fuhren geradewegs mit ihrem Dingi zur Micalvi, kurz vor der Einfahrt holte ich Sie ein und fragte was los sei. Sie hatten über Kanal 16 die Nachricht bekommen, dass Sie jetzt doch in Chile ohne Quarantäne einreisen dürften und zum Antigen-Schnelltest vorbei kommen sollten. Ich geleitete Sie zum richtigen Anlieger wo die Sie, wie ich Tags zuvor, auch von zwei Polizeibeamten in Empfang und zum Antigen-Schnelltest geführt wurden. Weil Beide negativ getestet wurden, stand jetzt auch Ihnen einer Einreise in Chile nichts mehr im Wege. Das Tommi und Res jetzt plötzlich doch nach Chile einreisen durften, hatten wir unserem schweizerischen Freund Rene zu verdanken, der seine Beziehungen in Puerto Williams spielen gelassen hatte. Da ich mich ja von meiner gestrigen Einreiseaktion schon bestens auskannte zeigte ich Ihnen die Standorte aller zuständigen Behörden für ihre Einreise und machte mich anschließend zurück auf den Weg zu meinem Kat, weil ich die Erlaubnis bekommen hatte die Que Mas in den Yachtclub Micalvi umzulegen. Doch ich hatte meine liebe Not den Anker zu lichten weil die Kette in der Kettennuss durchrutschte, zum Glück hatte ich ruhige Bedingungen und so schaffte ich es nach einiger Zeit doch den Anker hoch zu hieven. An der Micalvi angekommen, half mir ein Neuseeländer meinen Kat im Päckchen festzumachen. Mit Jonny dem Neuseeländer machte ich aus, dass ich später mit Bier auf sein Schiff käme um mit ihm auf die erfolgreiche Festmachaktion anzustossen. Auf seinem Boot angekommen, nahmen mich Johnn’s Frau Tina und er in Empfang und boten mir direkt eine Kleinigkeit zu essen an. Res und Tommi, die nach ihren Behördengängen eigentlich bei mir vorbei kommen wollten, gesellten sich auch noch zu uns. Weil die Sonne vom Himmel strahlte, war es angenehm warm und wir konnten uns im Cockpit sitzend, gegenseitig von unseren Erlebnissen berichten. Mittlerweile war es Abend geworden und es wurde kühler, Tommi und Res fuhren zu ihrer Mon Bijou rüber und ich setzte mich mit Tina und Jonny in ihren warmen Schiffssalon. Jonny fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit Ihnen Abends zu essen und so bekam ich noch Nudeln mit einer leckeren Soße serviert. Kurz vor 20 Uhr bedankte ich mich bei den Kiwis für ihre nette Gastfreundschaft und ging auf meinen Katamaran wo ich nach kurzer Zeit einschlief.
9.4. Sa. An diesem Morgen machte ich mir Toast mit Spiegelei zum Frühstück, danach wollte ich mir die Ankerwinsch vornehmen, weil die Kette beim hochziehen des Ankers oft in der Kettennuss durchrutschte, ich hatte noch eine kleinere Ersatzwinsch die ich mit der problematischen Ankerwisch austauschen konnte. Das bedeutete aber wieder einmal einiges Geschraube. Als Erstes musste ich den Karton mit der kleineren Ankerwisch aus den Tiefen der vorderen Segellast herausstemmen. Mit der Demontage der eingebauten Ankerwich war ich bis Mittags beschäftigt, es war ganz schön anstrengend in der engen Backskiste die Winch zu demontieren, rein in die Kiste raus aus der Kiste, doch dann hatte ich es geschafft, ich hatte den Motor mit dem Ankergetriebe in der Hand, am Getriebe schien wohl der Ölverschlußstopfen sich selbstständig gemacht zu haben, weshalb beim herausheben einiges von dem Getriebeöl rausschlaberte, so eine Sauerei! Kurz bevor ich die kleiner Ankerwinde eingebaut hatte, fragte mich mein Liegeplatznachbar was ich denn für ein Problem hätte, ich erklärte Jonny, dass die Kette immer aus der Kettennuss herausspringt und ich einen Verschleiß der Kettennuss annahm. Doch Jonny sagte mir, dass die Ursache oft eine aufgeschichtete Kette im Kettenkasten ist, dadurch stockt die Kette im Kasten auf und kann nicht mehr durch ihr Eigengewicht sich fest in die Kettennuss ziehen. Ja toll, jetzt war ich fast fertig und eigentlich hätte ich die Ankerwinde nicht wechseln müssen. Weil anscheinend die Kettennuss der stärkeren Ankerwinde in Ordnung war, entschied ich mich dazu am nächsten Tag die stärkere Ankerwinde wieder zurück zu bauen. Doch für heute war mein Arbeitstag beendet. Wir hatten dem neuseeländischem Seglerpärchen gestern versprochen, Ihnen heute Abend als Sundowner einen Caipirinha zu kredenzen, wir fuhren den Caipirinha mit dem Dingi rüber und hatten einen unterhaltsamen Sundowner auf ihrem Boot. Doch lange konnten wir nicht bleiben, weil unser schweizer Freund Rene dafür gesorgt hatte, dass wir um 20 Uhr in die, gegenüber dem Yachtclub Micalvi gelegenen Segelschule „Cedena”, eingeladen worden waren. Diese Segelschule ist ein soziales Projekt, welches durch den Wassersport einheimische Kinder und Jugendliche ganzheitlich erzieht. Dieses Projekt hat unserem Freund Rene so gut gefallen, dass er sich überlegt, ob das hier nicht seine neue Heimat werden sollte. Der Clubdirektor Lola und die für die Organisation zuständige Jazmin, nahmen uns in Empfang und zeigten uns alles. Das Gebäude der Segelschule war von einem Sponsor finanziert und im Jahre 2014 errichtet worden. Wir waren sichtlich überrascht welchen Standard dieses Gebäude und der Club hatte, die Boote und die Segelbekleidung waren ordentlich aufgeräumt und von exzellenter Qualität. Nach und nach trudelten die eingeladenen Gäste ein, zum Schluss erschien auch noch der President, Gründer und Stifter der Segelschule, der Philanthrop „Nicolas Ibañez” und nahm an der Feier teil. Es gab reichlich zu essen und zu trinken, zum Schluss hielt Nicolas noch eine Rede. Kurz vor ein Uhr fuhren Tommy und ich zu unseren Schiffen zurück, Res wollte , was für eine Überraschung, noch etwas weiter feiern.
10.4. So. Eigentlich ist Sonntag ja ein Ruhetag, doch die nötige Ruhe hatte ich nicht, ich wollte ja meine stärkere Ankerwinde wieder zurück bauen und fing deshalb nach dem Frühstück direkt damit an. Nach dem ich alle Teile gesäubert hatte, musste ich zuerst das Getriebeöl, was gestern aus dem Getriebe der größeren Ankerwinde ausgelaufen war, wieder auffüllen. Am Nachmittag hatte ich es geschafft, meine große Ankerwinsch war wieder an ihrem ursprünglichen Platz eingebaut. Für einen Funktionstest ließ ich den Anker fallen und die gesamte Kette aus dem Kettenkasten auslaufen, damit der Kettenkasten, der voller Dreck war von mir mal gereinigt werden konnte, Nachdem ich allen Dreck aus dem Kasten gekehrt und ihn mit Wasser ausgespritzt hatte, nahm ich eine Dusche und ging danach zu meinen schweizer Freunden auf die Mon Bijou, wo es heute Abend Fisch, den Res beim Angeln von einheimischen Chilenen abgestaubt hatte, zu essen gab. Nach einem vorzüglichem Nachtessen gab es nach dem Spülen noch in Form eines guten Cachaca ein Bettmüpferli.
11.4. Mo. Momentan hatte ich keine Baustelle am Schiff, deswegen konnte ich morgens um 10 Uhr mit Tommi und Res in Puerto Williams zur Bank gehen um Geld vom Automaten abzuheben. Doch der Geldautomat war nich in Fiktion weil ein Defekt vorlag. Nun gut, dann versuchten wir ein offenes Restaurant zu finden, wo wir unser 11 Uhr Bierchen trinken konnten. Doch leider hatte hier in Puerto Williams kein Restaurant offen, auf dem Rückweg zum Yachtclub Micalvi fiel uns ein Hotel ins Auge, vielleicht haben die ja offen? Wir meldeten uns bei der Rezeption und fragten ob man eine Tasse Kaffee bei Ihnen bekommen könnte. Eigentlich war das nur für Hotelgäste möglich aber weil so wenig in der Nachsaison los war, machte der Chef eine Ausnahme und führte uns in den Frühstücksraum, wo uns eine nette Salzburgerin aus Österreich bediente und das Beste war, dass Sie mit uns deutsch sprechen konnte. So erfuhren wir, dass Sie wegen der Liebe einen Chilenen kennengelernt hatte und dadurch in Chile geblieben war. Nach dem Kaffee, der uns übrigens spendiert wurde, ging es zurück zum Yachtclub. Zum Mittagessen brutzelte ich mir Bratkartoffeln mit Zwiebeln und ein paar Würstchen. Am Nachmittag wollten die Schweizer ins Museum, weil ich dort auch hin wollte, schloß ich mich Ihnen an. In dem Museum konnte man viele archäologische Fundstücke aus der Zeit der Yámanas bewundern, leider waren die Erläuterungen zu den Fundstücken in spanisch, weshalb wir in das Leben der Yámanas nicht vollständig eintauchen konnten. Nach einer Stunde beendeten wir unseren Museumsbesuch schauten versuchten wir noch einmal ein Bier in Puerto Williams zu trinken. Diesmal hatten wir Glück, ein kolumbianisches Restaurant hatte geöffnet und sogar Fassbier. Nach 2 Bierchen wanderte wir noch eimal an der Bank vorbei um nachzusehen ob der Geldautomat jetzt funktionstüchtig war, er funktionierte nicht! Zurück auf der Que Mas kochte ich mir zum Abendessen Spaghetti mit einer Pestosauce und Parmesan. Nach einem Gutenachtfilm fiel ich dann in das Reich der Träume.
12.4. Di. Res und Tommi hatten erfahren, dass hier in Puerto Williams ein Schweizer aus Genf seit 22 Jahren lebt, an diesem Morgen hatten Sie sich dazu entschlossen, ihren Landsmann einen Besuch abzustatten. Gegen 10:30 Uhr marschierten wir vom Yachtclub Micalvi los und suchten sein oranges Haus. Auf dem Weg dorthin schauten wir bei der Bank ob der Geldautomat inzwischen funktionstüchtig war, er war es natürlich nicht. Nun suchten wir das orange Haus von dem in Puerto Williams lebenden Schweizer, nach kurzer Zeit wurden wir fündig. Res und Tommi hatten eigentlich mit einem großen Hallo gerechnet, doch der Schweizer Denis verhielt sich nicht so enthusiastisch wie es sich die Beiden gewünscht hätten. Nachdem er uns einige Zeit vor seiner Türe hatte warten lassen, kam er nicht gerade über unseren Besuch begeistert aus seinem Haus, anstatt uns in seinem Haus herein zu bitten und willkommen zu heißen, kanzelte er uns vor seiner Haustüre mit ein paar warmen Worten ab. Von seinem Verhalten ein wenig enttäuscht gingen wir weiter zu einem der Supermärkte um unsere Lebensmittel ein wenig aufzustocken, wegen des fehlenden Bargelds konnten Tommi und Res dort zum Glück mit ihren Kreditkarten bezahlen. Mittlerweile war es noch 12 Uhr und unser kolumbianischen „Stammlokal”, wo wir unser tägliches Bier hier in Puerto Williams zu uns nahmen, hatte geöffnet. Nach unserem Frühschoppen schauten wir noch einmal optimistisch bei der Bank vorbei um eventuell bei dem reparierten Geldautomaten chilenische Banknoten zu ziehen, es blieb natürlich bei eventuell. Für den heutigen Abend hatte ich meine schweizer Segelfreunde zum Abendessen eingeladen. Um 18 Uhr gab es, wie sollte es auch anders sein, unseren Caipirinha, Res stößt mit dem Caipi immer auf „Die schönste Zeit des Tages“ an. Danach kochte ich Reis und bereitete das Gericht Hähnchenbrust mit Cashewkernen vor, nach unserem Essen hatte ich den Eindruck, dass Res und Tommi mit meinen Kochkünsten zufrieden waren. Nach dem spülen, schloßen wir den Abend mit einem Bettmüpferli ab.
13.4. Mi. Nachdem ich gefrühstückt und mich angezogen hatte, wollte ich schauen ob der Bankautomat in Puerto Williams inzwischen repariert worden war. Um 10 Uhr marschierte ich zur Bank, was soll ich sagen der Geldautomat war immer noch defekt. Weil wir noch einige Kanister zu füllen hatten und an dem kommenden Wochenende Ostern war, ging ich Von der Bank zur Tankstelle um sicherheitshalber zu erfragen ob die Tankstelle am Gründonnerstag, offen hatte, sie war den ganzen morgigen Tag geöffnet. Zurück auf meiner Que Mas fing ich schon mal an meine Dieselanks, die sich durch die Dieselheizung doch um Einges geleert hatten, mit den gebunkerten Reservekanistern wieder aufzufüllen. Inzwischen waren meine Nachbarn, die Neuseeländer Tina und Jonny aufgestanden und ließen sich an Deck blicken. Vor ein paar Tagen hatte ich ihnen erzählt, dass ich mir eine Karte mit den besten Buchten durch die patagonischen Kanäle ausgearbeitet hätte, jetzt fragte mich Jonny danach. Ich kopierte die Karte und brachte die Kopie den Beiden auf ihr Schiff und besprach mit Ihnen die Route durch die Kanäle Patagoniens. Da Tina mich noch auf eine Suppe einlud, blieb ich den ganzen Nachmittag auf ihrer Feeling, zum Schluß tauschten wir noch unsere Telefonnummern und Adressen aus. Mittlerweile war der Abend angebrochen, diesmal wollten Res und Tommi separat Abendessen, so aß ich für mich noch eine Kleinigkeit und verschwand danach in meiner Koje.
14.4. Do. Der letzte Tag vor der Abfahrt in die pataggonischen Kanäle in Richtung Puerto Montt hatte begonnen und es war noch so Einiges zu tun. Mit den Schweizern ging ich in den Supermarkt um die letzten Lebensmittel für unsere lange Fahrt zu besorgen. Vom Supermarkt marschierten wir zur Armada de Chile um uns die begehrte Zarpe, die man unbedingt für die Fahrt durch Patagonien braucht, austellen zu lassen. Ich hatte im Internet immer wieder gelesen dass das ausstellen der Zarpe ein komplizierter Vorgang sei, doch innerhalb von 15 Minuten hatten die Mon Bijou und die Que Mas ihre Durchfahrtsgenehmigung durch die Kanäle Patagoniens. Da wir keinen gefunden hatten, der uns mit unseren leeren Kanistern zur Tankstelle fährt, schnappten Res und ich das Dingi und wir versuchten über das Wasser so nah wie möglich an die Tankstelle heranzufahren. Das anlanden an dem steinigen Ufer vor der Tankstelle war schwierig, ich musste meine Schuhe ausziehen und barfuß durch das kalte Wasser das Dingi an Land ziehen. Als wir gegen 13:30 Uhr an der Tankstelle ankamen, mussten wir feststellen, dass von 13 bis 15 Uhr der Tankwart seine Mittagspause macht und man während dieser Zeit nicht tanken konnte. Kurzerhand ließen wir unsere Kanister dort stehen, spazierten zu unserem Stammlokal und genehmigten uns ein Bierchen, gegen 15 Uhr waren wir an der Tankstelle zurück aber weit und breit war kein Tankwart zu sehen. Während Res mit mir weiter auf den Tankwart warteten, rief mich Tommi an um mir zu sagen, dass ich meinen Reisepass bei der Armada de Chile vergessen hätte und ich Ihn dort abholen sollte. Da wir ja sowieso auf den Tankwart warten mussten, lief ich schnell zu dem Gebäude der Armada de Chile und lies mir meinen Reisepass zurück geben. Als ich zur Tankstelle zurückkehrte war der Tankwart immer noch nicht da, endlich tauchte er auf und füllte unsere leeren Kanister auf. Mit dem schwer beladenen Dingi kamen wir um 16 Uhr in dem Yachtclub Micalvi an. Schnell montierte ich noch meine Kuchenbude, bevor ich mit Tommi und Res an unserem letztem Abend zum Abschied noch einmal in dem kolumbischen Restaurant essen gingen, Morgen beginnt die lange Fahrt abseits der Zivilisation ohne Mobilfunkempfang und ohne Internet, deswegen müsst Ihr euch jetzt einige Zeit gedulden, bis imein nächster Blogeintrag folgt.
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