Kein Zuckerschlecken Moorea – Tahiti

Pünktlich um 8 Uhr gingen wir Anker auf und fuhren durch die schmale Riffausfahrt in den offenen Pazifik, es ist schon ein bisschen angsteinflössend, wenn rechts und links vom Kat die riesigen Brandungswellen auf’s Riff knallen und man dort ziemlich zielgenau dazwischen durchfahren muss. Nachdem wir Beide die Riffausfahrt hinter uns gelassen hatten, segelten wir mit Großsegel und Genua bei 20 kn hart am Wind und machten ordentliche 6 kn Fahrt. Doch leider waren die 20 kn Wind dem Kapeffekt von Moorea geschuldet. Je größer der Abstand zu Moorea wurde, desto mehr schwächte der Wind ab, bis wir in den Windschatten von Tahiti kamen und kaum noch Fahrt machten. Also Genuas rein und Motoren an, kurz bevor wir die Küste Tahitis erreichten, bekamen wir Wind und Welle direkt auf die Nase, der Kat wurde von den entgegenkommenden Wellen gehörig durchgeschüttelt, leider hatte ich in der Hoffnung noch einmal segeln zu können, mein Großsegel stehen gelassen, das war ein Fehler! Durch das ständige hoch und runter, riss der Großbaum jedesmal am Achterliek des Großsegels, bis plötzlich mit einem großen Knall das Achterliek komplett abriss und das Groß hinten in Fetzen hing. Damit nicht noch mehr kaputt ging, versuchte ich, trotz der starken Welle den Rest des Großsegel zu bergen und im Lazybag zu sichern. Die anrollenden Wellen wurden, je näher wir der Küste Tahitis kamen, immer schlimmer, kurz hinter dem Pointe Maraa funkte mich Hans an, er wollte nicht mehr gegen die heftigen Wellen und den Wind ankämpfen und machte den Vorschlag einen Schlag weg von der Küste hart am Wind zu machen. Mittlerweile hatte der Wind eine Stärke von 25 kn erreicht, die Esmeralda konnte 35 Grad am Wind segeln, für die Que Mas war das nur mit starker Motorunterstützung möglich, nach einer Stunde machten wir eine Wende und segelten wieder hart am Wind zur Küste, in der Hoffnung zurück, dass die Wellen nicht mehr ganz so hoch waren. Als wir wieder nah an der Küste waren, hatten sich die See etwas beruhigt und so konnten wir wieder unter etwas besseren Bedingung gegen Wind und Welle ankämpfen bis wir in den noch geschützteren Bereich zwischen Tahiti und Kleintahiti kamen. Jetzt nahmen wir Kurs auf den Pass Teputa, wo wir das Riff passierten, bis wir die Ankerbucht vor dem Ort Taravao nach einem aufregendem zehnstündigem Törn erreicht hatten. Nach unserer Ankunft wollten wir Abends in Taravao etwas essen, ich hatte auf Google Maps das ausgezeichnete Restaurant „Menoa” ausfindig gemacht, wo wir vorzüglich speisen konnten. Nach einem halbstündigem Verdauungsspaziergang, konnten wir gut, mit der nötigen Bettschwere, auf unseren Booten einschlafen. Da direkt in der Nähe ein großer Carrefour Supermarkt war, gingen wir dort am nächsten Tag unsere Vorräte aufstocken, als eine nette Dame uns schwer beladen aus dem Supermarkt kommen sah, fragte Sie ob wir Segler wären und Sie uns mit ihrem Wagen beim Transport helfen könnte, echt nett! Nach dem verstauen der Lebensmittel wollten wir unsere Schiffe in einen „ruhigeren“ Teil der Bucht verlegen, wir wunderten uns schon warum dort kein Segelschiff geankert hatte, doch nachdem wir dort mit unseren Booten lagen, hörten wir den Grund warum es sich hier keiner gemütlich gemacht hatte. Hier gab es eine Motorradrennstrecke, auf der mit Zweitaktcrossbikes Rennen gefahren wurden, diese hochgezüchteten Zweitaktmotoren machten schon einen Höllenlärm. Für den Abend hatten mich Katrin und Hans zum Sundowner mit anschließendem Abendessen eingeladen. Katrin hatte tolle Wraps und einen leckeren Bananennachtisch gezaubert. Da es hier ja ziemlich laut und ungemütlich war, beschlossen wir morgen mit unseren Booten weiter auf die Nordseite von Tahiti zu ziehen.

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