Caleta Teokita – Bahia Mallet

9.5. Mo. Nach einer kompletten Woche in der Caleta Teokita sollte es heute endlich weiter in die 36 sm entfernte Bahia Mallet gehen. Als ich um kurz vor 8 Uhr erwachte, war das Wetter alles andere als aus der Hose zu springen. Es schüttete wie aus Eimern und die Windböen machten nicht den Eindruck als würden Sie abschwächen. Um 8:30 Uhr sprach ich mit Tommi ab, dass wir weiter bis 10 Uhr abwarten wollten, um zu sehen ob sich das Wetter wie vorhergesagt entwickelt. Tatsächlich ließen die starken Böen nach und wir entschieden uns los zu fahren. Tommi löste meine drei gelegten Landleinen und ich versuchte den Anker aus dem schlammigen Boden zu lösen. Doch der Anker und die Kette hingen voller Kelp, es kam mal wieder meine selbst gebastelte Säge am Stil zum Einsatz, ich konnte damit die Kette und den Anker vom Kelp befreien. Jetzt wartete ich bis die Mon Bijou den Anker oben hatte, denn bei der schwierigen Ausfahrt aus der Caleta Teokita war es für mich sicherer, wenn die Mon Bijou vorfährt. So konnte ich mich hinter Ihr besser orientieren, ganz langsam tasteten wir uns durch das Nadelöhr und nach 5 bangen Minuten hatten wir es geschafft, wir waren wieder in dem weiträumigen Kanal Smyth und fuhren diesen weiter in Richtung Norden. Wir waren gerade mal 2 Seemeilen von der Caleta Teokita entfernt, da fiel plötzlich der Steuerbordmotor meiner Que Mas aus, alle meine Versuche ihn wieder zum Leben zu erwecken scheiterten, nicht auszudenken wenn das noch in der engen Caleta passiert wäre! Jetzt ging es mit einem Motor weiter, da wir meist halben Wind bis am Wind von unserer Backbordseite hatten, konnten wir auf unserer gesamten Fahrt zur Bahia Mallet unsere Genuas setzen und so die Motoren unterstützen. Zwischendurch hatten wir immer mal wieder Windböen von über 20 Knoten und kamen dadurch zügig vorwärts. In der Bahia Mallet angekommen, ließ ich, weil ich schlecht mit einem Motor den Kat steuern konnte, den Anker schnell runter, damit ich nicht auf die Mon Bijou trieb, die ihrerseits auch versuchte zu ankern. Leider hatte ich in meiner Notsituation den Anker an der falschen Stelle geworfen, sodass mein Schwojkreis viel zu nah in Ufernähe lag. Nachdem die Mon Bijou sicher verankert war, half mir Res dabei, den Katamaran auf einen besseren Platz umzuankern, mit nur einem Motor war das ein sehr schwieriges Manöver. Dank Res seiner Hilfe, lag die Que Mas jetzt auch sicher vor Anker und wir konnten beruhigt unser Ankerbier auf der Mon Bijou zu uns nehmen. Nach dem Ankerbier und diesem aufregenden Tag blieb ich aber nicht lange bei Res und Tommi und fuhr noch im Dämmerlicht zurück auf die Que Mas, zog mir trockene Klamotten an, aß schnell noch ein paar Spaghetti und begab mich direkt ins Reich der Träume.
10.5. Di. Bahia Mallet
Als ich am Morgen wach wurde, kreisten meine Gedanken hauptsächlich um den Steuerbordmotor der nicht mehr anspringen wollte. Mit nur einem Motor ist es nämlich fast unmöglich mit einem Katamaran in den engen Buchten zu manövrieren. Wahrscheinlich war der Dieselzufluß für den Motor unterbrochen, meine Vermutung war, dass einer der Dieselfilter verstopft sein musste. Nach meinem Frühstück kramte ich den Wasserabscheidefilter und den Dieselfilter, der vor der Einspritzpumpe saß, aus meinem Ersatzteilbestand hervor und machte mich direkt an die Arbeit. Ausnahmsweise gab es heute mal keinen Regen und konnte so die Filterwechsel im Trockenen vornehmen. Da ich für die Entlüftung des Kraftstoffsystems Hilfe brauchte, holte ich Res mit meinem Dingi von der Mon Bijou ab. Während Res auf mein Kommando den Anlasser des Motors betätigte, hockte ich im Motorraum um zu sehen wann Diesel aus dem Zulaufschlauch spritzt und so die Luft aus dem Kraftstoffsystem verdrängt worden ist. Nachdem ich den Zulaufschlauch wieder aufgesteckt hatte, versuchte Res den Motor zu starten und siehe da, er sprang an und lief wieder. Auf die erfolgreiche Wiederbelebung des Motors genehmigten wir uns ein Bierchen, nach unserem Erfolgsbier brachte ich Res zur Mon Bijou zurück. Nachdem ich das Chaos der Reparatur beseitigt hatte, holte ich Tommi und Res zu unserem mittlerweile traditionellen Spielnachmittag ab. Nach einer lustigen Kniffelrunde verabredeten wir uns für 19:30 Uhr zu einem Kinoabend auf der Que Mas, diesmal gab es eine Mafiakomödie mit Robert de Niro.
11.5. Mi. Bahia Mallet
Aufgrund der Windverhältnisse werden wir wohl am heutigen Tag in der hiesigen Bahia Mallet bleiben. Ich wartete bis zum Sonnenaufgang um zu testen ob der reparierte Motor einwandfrei funktionierte. Nachdem ich ihn gestartet hatte, ging er nach kurzer Zeit im Leerlauf wieder von alleine aus. Also scheint wohl immer noch etwas nicht mit der Kraftstoffzufuhr zu stimmen, irgendwoher zieht das Kraftstoffsystem Luft. Ich kontrollierte noch einmal ob alle Schlauchschellen der Kraftstoffschläuche fest angezogen waren und tatsächlich saßen einige Schlauchschellen locker. Hoffentlich hatte ich jetzt den Fehler für den unrunden Lauf des Motors gefunden, jedenfalls lief er nach der Schlauchschellenkontrolle wieder einwandfrei. Da es heute mal nicht regnete hatten Tommi und Res vor, sich die Umgebung anzuschauen und fragten mich ob ich mitkommen wollte. Da die Beiden noch aus einer Quelle Wasser bunkern und deshalb Wasserkanister transportieren mussten, wollten wir mit beiden Dingis los. Als ich mit meinem Dingi hinter ihnen her fahren wollte, streikte der Motor, vom Wind wurde ich direkt abgetrieben, schnell machte ich die Paddel klar und sicherte mich erstmal an der näher liegenden Mon Bijou. Nachdem der kleine Außenborder immer noch nicht ansprang, gelang es mir die 30 Meter entfernte Que Mas gegen den Wind paddelnd zu erreichen. Nachdem ich den Vergaser des Außenborders gereinigt hatte, kamen auch schon die Eidgenossen von ihrem kleinen Ausflug zum Spielenachmittag vorbei, außerdem wollten wir uns auch noch das Wetter herunterladen um zusammen zu entscheiden, ob wir für unseren morgigen Schlag schon in der Nacht oder erst bei Tagesanbruch los müssen. Wir hatten Glück, das Wetter hatte sich zu unseren Gunsten geändert und wir mussten nicht mitten in der Nacht aufbrechen. So konnten wir nach dem Abendessen und vor dem schlafen gehen auch noch zusammen einen Film schauen.

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