Bahia Mallet – Caleta Bernard

12.5. Do. Wie so oft wurde ich sehr früh wach und konnte in aller Ruhe alle Vorbereitungen für unsere Abfahrt zur 35 sm entfernten Caleta Bernard treffen. Um 9 Uhr hieß es dann Anker auf, es dauerte einige Zeit bis wir unsere Anker vom Kelp befreien konnten, aber dann ging es weiter nördlich in den Kanal Smyth. Wie angekündigt, zeigte sich das Wetter von der besten Seite, nach zurückgelegten 12 sm funkte ich die Mon Bijou an und berichtete Res, dass alles gut läuft und der problematische Motor keinerlei Zicken mehr macht. Vielleicht 3 Minuten nach diesem Funkkontakt gab plötzlich dieser besagte Motor den Geist auf und ging einfach aus. Alle meine Bemühungen ihn vor der Einfahrt in die Caleta Bernard wieder zum Leben zu erwecken schlugen fehl und so musste ich tatsächlich zum dritten Mal mit nur einem Motor, diesmal in der engen Caleta Bernard den Anker schmeißen und schnellstens den Kat mit Landleinen sichern. In der Caleta erwartete mich schon Tommi im Schlauchboot und zeigte mir genau die Stelle wo ich den Anker fallen lassen sollte. Mit nur einem Motor war die beste Lösung den Anker zu überfahren und die Kette so weit auslaufen zu lassen bis der Anker sich eingräbt und so den Kat aufstoppt. So schnell wie möglich schmiss ich Tommi die erste Landleine zu, damit die Que Mas nach hinten abgesichert werden konnte, zum Glück wehte nur ein laues Lüftchen, sonst wäre das Manöver viel gefährlicher geworden. Nach dem verlegen der zweiten Landleine war der Kat im Netz und lag sicher am Anker und den beiden Leinen. Jetzt konnten wir uns erstmal in Ruhe um unser Ankerbier kümmern. Doch es blieb nicht viel Zeit um noch im Hellen nach dem Grund zu fahnden warum der Steuerbordmotor schon wieder streikte, mit Hilfe von Res machte ich mich an die Arbeit, der Fehler musste definitiv am Kraftstoffsystem liegen, denn der Motor bekam einfach keinen Diesel zugeführt. Nach langem systematischen suchen hatte ich die Ursache für die mangelhafte Kraftstoffzufuhr gefunden, es hatte sich ein Pfropfen zwischen dem Schlauch vom Tank und dem Wasserabscheidefilter gesetzt, somit konnte von der Kraftstoffpumpe kein Diesel angesaugt und in die Einspritzpumpe des Motors gepumpt werden. Endlich hatte ich nach drei Anläufen den tatsächlichen Grund für das Motorproblem der letzten Tage, dank der Mithilfe von Res, gefunden, Mittlerweile war es schon 20 Uhr und stockdunkel geworden, Res paddelte zurück zur Mon Bijou und ich machte mich daran das Chaos von der Reparatur aufzuräumen. Danach aß ich noch eine Portion Spaghetti und ging mit einem zufriedenen Gefühl zu Bett.
13.5. Fr. Caleta Bernard
Eigentlich wollten wir heute am Freitag den 13ten Mai weiter fahren, aber als ich morgens neue Windvorhersagen von PredictWind heruntergeladen hatte, musste ich feststellen, dass sich die Windverhältnisse im Gegensatz zur gestrigen Vorhersage zu unseren Ungunsten wesentlich verschlechtert hatte. Mit den neuen Windcharts fuhr ich rüber zur Mon Bijou und wir beschlossen gemeinsam hier in der Caleta Bernard bessere Wetterverhältnisse abzuwarten. So konnte ich an diesem Tag ein frisches Brot in der Brotbackmaschine backen, in der Waschmaschine meine dreckigen Arbeitsklamotten waschen und mir Gedanken um unsere weitere Tour durch die patagonischen Kanäle machen. Da Tommi vielleicht noch einen Gletscher besuchen möchte, den Seno Garibaldi im Beagle Kanal hatten wir ja wegen starkem Wind ausgelassen, machte ich Ihm am Spielenachmittag den Vorschlag, auf unseren weiteren Tour einen kleinen Abstecher zum Gletscher „Estero Asia” zu machen. Er fand die Idee gut, wollte sich aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt darauf festlegen und das kurzfristig entscheiden. Bevor die schweizer Delegation zurück auf ihr Schiff fuhr, schauten sie sich mit mir den Kinofilm „American Hustle” an. Bei mir gab es zum Abendessen Bratwurst mit Püree, was garnicht mal so schlecht mundete. Gegen 21 Uhr meldete ich mich bei Tommi und Res über Funk ab und ging für den Tiefschlaf in meine „Kühlkammer”.

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