Flottille Madeira – La Palma

Am Donnerstag den 22.8. war es dann soweit, um 12 Uhr machten sich die Milonga aus Lübeck, die Zora aus Bremen und die Que Mas aus Düsseldorf auf die Socken zu der Kanareninsel La Palma. Anfangs wehte es bis 20 kn und wir kamen alle gut voran. Flottillensegeln in einer kleinen Gruppe hat so seine Vorteile. Man tauscht gegenseitig das Wetter aus und es fallen Dinge auf, wo man normalerweise nicht drauf kommen kann. Wenn zum Beispiel die Milonga über UKW-Sprechfunk funkt, dann verschwindet Ihr AIS-Icon von den Plottern der anderen Mitsegler oder der Sprechfunk von Zora funktioniert nur sporadisch. Die erste Nacht verlief ruhig, der Wind lies stark nach und wir dümpelten zwischen 3,5 bis 5 Knoten so dahin. Na gut, lieber gemütlich als unbequem und schneller. Geschlafen habe ich von 1 bis 3 Uhr und nochmal von 4 bis 7 Uhr. Aber auch nur solange, weil ich gewusst habe das die zwei anderen ein Auge auf die Que Mas haben.
Am nächsten Morgen hatte ich nach den ersten 127 Seemeilen erstmal gut gefrühstückt. Zum Zeitvertreib warf ich einne Angelköder am Heck raus aber wie so oft kein Biss. Nach dem Mittagessen wollte ich eigentlich ein bis zwei Stündchen schlafen doch ich konnte irgendwie nicht einschlafen. Die ganze Zeit segelte ich mit vollem Groß mit achterlichen Wind, deshalb wurde die Genua von dem Groß abgedeckt, habe dann versucht die Genua auf der anderen Seite mit einem Barberholer zu setzen. Wenn ich über 150 Grad segelte stand die Genua auch ganz gut und fiel nur gelegentlich mal ein aber unter 150 Grad flatterte Sie fast nur. Da Que Mas aber mit der Genua einen Knoten schneller segelte versuchte ich die meiste Zeit mit Groß und Genua Schmetterling zu segeln. Gegen Nachmittag fiel mir eine offene Naht im Unterliek der Genua auf, zuerst dachte ich nicht so schlimm und lies das Segel weiter stehen. Eine Stunde später war die offene Naht schon doppelt so lang. Damit das Ganze nicht schlimmer wurde rollte ich Sie ein und versuchte meinen Code Zero zu setzen aber das ging noch schlechter als zuvor mit der Genua. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich nur noch mit dem Groß segeln. Mein Abendessen bestand aus einer halben Tüte Kartoffelchips mit einer Dose Cola 🙄. Allmählich wurde es dunkel und Torsten gab mir über Funk das Wetter durch, es sollte die Nacht Wind zwischen 15 kn und 20 kn aus Nordost werden. Diese Nacht war ich schon sehr müde und es fiel mir schwer noch die Augen aufzuhalten. Um 23 Uhr funkte ich Torsten nochmal an, dass er ein Auge auf Que Mas wirft, weil ich mich mal für ein Stündchen hinlegen wollte. Eine Stunde später weckte mich Torsten wieder per Funk damit ich kontrollieren konnte ob alles auf meinem Kat in Ordnung war, Autopilot arbeitete wie eine Nähmaschine, ausser Milonga und Zora kein Boot in der Nähe, also versuchte ich noch einmal für eine Stunde zu schlafen. Gefühlt verging die Nacht sehr langsam und ich war froh als es hell wurde.
Jetzt waren es nur noch 25 sm bis La Palma. Eigentlich lief alles super bis so 10 Seemeilen vor La Palma, von da an wurden die Windböen immer stärker, der Windmesser zeigte schon 30 Knoten und die Welle wurde immer höher, wir kamen in die Düse vor La Palma. Eigentlich musste das Groß runter aber dann hätte ich ja nicht mehr segeln können. Doch als der Windmesser auf 35 Knoten ging musste ich was machen bevor Que Mas umkippte. Ich versuchte den Kat gegen den Wind zu halsen was mir auch gelang doch gegen den Wind stieg mein Autopilot aus und ich musste per Hand steuern, Mensch war da ein Druck auf den Rudern, nur mit dem Steuerbordmotor schaffte ich das Schiff gegen Wind und Welle zu halten, in meiner Not öffnete ich einfach die Klampe von dem Großfall in der Hoffnung das Großsegel würde wenigstens ein bisschen den Mast runterfallen, was es dann Gott sei Dank auch bis auf die Hälfte des Mastes tat, dadurch war der Druck aus dem Segel und ich konnte den Autopilot wieder einschalten und in „Ruhe” das Großsegel bergen. Den Rest bis zur Insel habe ich dann auf den Wellen mit beiden Motoren abgeritten. Im Lee der Insel war die See dann wieder fast so glatt wie ein Kinderpopo und die restliche Fahrt in Lee der Insel bis zur Marina Tazacorte verlief ruhig. Gegen 12 Uhr nach 48 Stunden seit Abfahrt Madeira kam unsere Dreierflottille wohlbehalten im Hafen an. Nach dem Anlegen fiel ich nur noch ins Bett und schlief 😴.

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