Heute ist Dienstag und es wird Zeit den nächsten Blogeintrag für diese Woche zu schreiben, okay, dann fange ich mal an. Wie ich ja schon im letzten Beitrag angekündigt hatte sind Cathy, Carlo und ich, Res konnte leider wegen Reparaturen an seiner Mon Bijou nicht mitkommen, Mittwochs mit Brando, dem einzigen Uber-Fahrer aus Barra São Miguel, nach Maceio gefahren um dort im großen Supermarkt „Palato” einzukaufen. Vorher fuhren wir noch bei einer Bankfiliale vorbei um uns wieder mit Reais einzudecken. In dem Supermarkt hatte man eine tolle Auswahl, es gab sogar Pesto und Käse für ein Käsefondue, Cathy nahm 2 Packungen von dem Käsefondue und hatte die Idee, direkt heute Abend das Käsefondue zusammen zu essen, was wir dann auch an dem Abend auf meiner Lagoon taten.
Donnerstags hatte ich mal wieder sehr früh, um sieben Uhr für zwei Stunden meinen Kitesurfkurs. Es war ziemlich windig und meine Wasserstartversuche fielen im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser, ich machte immer den gleichen Fehler, wenn ich gerade auf dem Brett stehe, mich krampfhaft an der Bar, das ist die Lenkstange von dem Kite, festzuhalten, dadurch ist der Kite nicht mehr zu kontrollieren, man kann keine Fahrt aufnehmen und das Board geht wieder im Wasser unter. Durch die vielen Fehlversuche kam ich ziemlich gefrustet und müde zur Stella Marina zurück. Ich legte mich noch einmal auf’s Ohr und wurde gegen Mittag wieder wach. Da schönes Wetter war, paddelten Res und ich mit dem Kajak raus auf die Sandbank der Lagune um meinen „Spielzeugkite” in die Luft zu bringen, der Wind wehte immer noch ziemlich stark und nach einigen Loopings zog der Kite plötzlich so stark, dass er mich umzog und über den Sand schleifte, aus dieser Situation konnte ich mich nur noch mit der Notauslösung befreien. Danach dauerte es einige Zeit bis ich die Matte wieder in der Luft hatte. Kurz danach mussten wir den Kite einpacken weil das Wasser langsam zurückkam und die Sandbank wieder überflutete. Da unser Kajakausflug nur eineinhalb Stunden gedauert hatte, konnte ich am späten Nachmittag noch meine leeren Tauchflaschen mit dem Tauchkompressor befüllen. Nach einem Fruchtgetränk und dem Abendessen war dieser Tag auch Geschichte. In der darauf folgenden Nacht hatte ich so schlecht geschlafen, dass ich kurz vorm Aufstehen noch einmal eingeschlafen bin und am Freitag erst um 11:30 Uhr wieder wach wurde. Irgendwie wurde dieser Tag ein Gammeltag, ich bekam an diesem Tag, bis auf ein bisschen portugiesisch mit Duolingo lernen und mit Carlo am Steg angeln, nichts auf die Kette. Zum Glück kamen Abends noch Elizabeth und Michel vorbei, Res mixte für uns einen leckeren Caipirinha, dazu gab es vom Churrasco schmackhaftes Grillfleisch, die Brasilianer lieben einfach Fleisch 🥩. Michel erzählte mir an diesem Abend noch, dass er am nächsten Tag mit seinem Sportboot auf der benachbarten Mangroveninsel eine Bootsparty plane und ich gerne mitkommen könnte.
Samstag’s hatte Fortuna Düsseldorf durch einen Sieg gegen Union Berlin noch die Chance in der Bundesliga den Relegationsplatz zu erreichen, ich verfolgte am Vormittag das Spiel auf der Fortuna App, ja was soll ich euch sagen, es bestätigte sich mal wieder, dass die Fortuna der Spezialist ist, um am letzten Spieltag abzusteigen 👎. Es war schon mal gut, dass kurze Zeit später Michel mit einer Menge Fleisch und großen Langusten und einer riesigen Kühlbox mit Getränken und seinen Freunden erschien. Nachdem alles verstaut war fuhren wir gegen 14 Uhr mit der Bayliner los, doch kurz nachdem wir gestartet waren klingelte das Handy von Michel, es war Elizabeth Sie wollte in einer halben Stunde vom Steg abgeholt werden, also machte die ganze Partygesellschaft zuerst einmal ein große Rundfahrt in der Lagune, damit Michel noch seine Elizabeth einsammeln konnte. An der Mangroveninsel angekommen, wurden die Getränke aus der Kühlbox geholt, das Fleisch auf den Grill gelegt und das Langustenfleisch in eine leckere Soße eingelegt, garnicht so schlecht für Coronazeiten. Zwei Stunden später brachte Cicero mit dem Boot noch Ramon, den 22jährigen Sohn von Michel, mit seinen jungen Freunden und Freundinnen vorbei, sodass wir 13 Personen waren, jetzt konnte die Bootsparty erst so richtig steigen! Gegen 19 Uhr wurden die Jugendlichen und 3 Erwachsene von Cicero wieder abgeholt, Enrice, Michel, Elizabeth, Mila und ich feierten noch bis 20:30 Uhr an der Mangroveninsel, dann ging es im Dunkelnzurück an den Steg der Marina wo wir bis 23:30 Uhr mit lauter Musik weiter feierten.
Am nächsten Tag war ich eigentlich ganz schön fertig, aber ich musste mich zusammen reißen weil mein schweizer Freund Res an diesem Tag Geburtstag hatte und 61 Jahre wurde. Cathy hatte am Sonntagmorgen liebevoll ein Geburtstagsfrühstück für Res gezaubert, während wir gemeinsam auf dem Steg am Tisch frühstückten, kamen neue Gäste mit ihrem Segelboot in die Marina, es waren ein Argentinier mit seiner brasilianischen Frau, mal sehen was uns von den Beiden noch erwartet. Nach dem Frühstück hatten wir uns vorgenommen zum Gunga Beach zu fahren um dort den Geburtstag von Res angemessen zu feiern. Morgens packten wir alle Getränke in eine riesige Kühlbox und gegen 12 Uhr brachte uns Cicero zum Strand bei Gunga, dorthin hatte Res auch für seinen Geburtstag die Fischer mit den Austern bestellt. Unter einem schattenspendenden Baum bauten wir auf dem Strand einen Tisch auf an dem wir die gegrillten Austern essen konnten. Wie versprochen, kamen kurze Zeit später Andre mit seinem Boot „Albatroz” und seiner Frau Rosi um den Geburtstag von Res mitzufeiern. Jetzt fehlte nur noch Michel der eigentlich auch zur Geburtstagsfeier von Res mit seiner Bayliner an den Gunga Beach kommen wollte. Mittlerweile war es 16 Uhr geworden und Michel war immer noch nicht aufgetaucht, endlich um 16:30 Uhr sahen wir von weitem wie das Sportboot von Michel auf den Gunga Beach zusteuerte, mit Ihm kamen Elizabeth und die junge Truppe seines Sohnes Ramon. Jetzt wo alle da waren konnten wir endlich die Flasche Sekt köpfen und auf das Geburtstagskind die Gläser erheben. Kurz bevor die Dunkelheit hereinbrach, löste sich die Feier am Gunga Beach auf und es ging für alle zurück zur Stella Marina, wo die Feier für Res nach einem gemeinsamen Abendessen der Geburtstagsgäste auf der Que Mas endete.
Den darauf folgenden Montag hatte ich von 9 bis 11 Uhr Kitekurs, diesmal wehte der Wind viel schwächer als bei den vorherigen Kitestunden. Mit schwachem Wind reagiert der Kite viel langsamer und er lässt sich viel schwerer wieder von der Wasseroberfläche starten. Es war gut, dass ich auch mal das Handling des Kites bei Schwachwind üben konnte. Nach dem Kitekurs fuhr ich mit Zezeko, Carlo und Res zu einem Baumarkt nach Maceio, der Baumarkt kam mir gerade recht, weil ich auf Michels Terrasse die kaputten abgeranzten Leuchtstofflampen austauschen wollte. Jetzt konnte ich endlich neue Lampen besorgen und demnächst auf der Terrasse von Michel montieren. Mittlerweile gibt es übrigens diese Leuchtstofflampen auch in LED-Ausführung. Nachdem wir uns in der männerdomäne Baumarkt 2 Stunden ausgetobt hatten ging es noch in einen großen Supermarkt, wo man allerdings nur mit einer Kundenkarte Einlass bekommt. Zezeko versuchte uns alle Drei mit hinein zu nehmen, doch er durfte nur eine Person als Gast mit in den Supermarkt nehmen. Res der eigentlich viel im Supermarkt einkaufen wollte, ging mit Zezeko rein und Carlo marschierte mit mir zum Auto von Zezeko zurück wo wir auf die Beiden warteten. Mit einer großen Einkaufstasche kamen die Beiden nach einiger Zeit zurück und wir konnten gegen Abend endlich zurück fahren. Zum Abendessen gab es von Carlos Frau Cathy ein thailändisches Wokgericht mit Shrimps. Hmmm lecker, so kann man den Tag ausklingen lassen!
Weil Res mit seiner Mon Bijou Lagerprobleme an der Propellerwelle hatte, musste am Dienstagmorgen sein Schiff wieder aus dem Wasser auf’s Trockendock gestellt werden. Diesmal war der Fluthöhepunkt nicht so hoch wie bei dem slippen vor einem Monat. Dementsprechend hatten wir Probleme das Schiff weit genug auf den Slipanhänger zu bugsieren, nach einiger Zeit hatten wir es dann doch geschafft und die Mon Bijou konnte auf’s Trockendock geschleppt werden. Abends hatten die Belgier mit Res und mir noch eine Einladung zu dem ersten Geburtstag von João’s Sohn. Hier in Brasilien wird viel Wert auf den ersten Geburtstag eines Kindes gelegt. Diese Tradition den 1. Geburtstag eines Kindes zu feiern stammt aus Afrika, weil dort viele Kinder das erste Lebensjahr nicht überleben wird dem überstehen des ersten Lebensjahres, also dem ersten Geburtstag soviel Aufmerksamkeit in Brasilien geschenkt. Es war eine sehr schöne Feier für den kleinen João Gabriel, nur leider hat der der Kleine den Trubel um Ihn so garnicht richtig verstanden. So, morgen ist schon wieder Mittwoch und höchste Zeit den nächsten Blogeintrag einzustellen, danach werde ich bei Michel die neuen Lampen montieren und Ihr könnt in einer Woche wieder erfahren, was hier so alles passiert ist.
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Na endlich mal wieder was von Dir gehört, hatte Deine Anrufe schon fast vermisst 😃😄😁😆 ihr lasst es euch ja so richtig gut gehen, man könnte fast neidisch werden. Hier hat sich die Trockenzeit in Regenzeit verwandelt. Ja klar war das nötig, aber muss es immer direkt volle Kanne sein?
Der Komposthaufen ist Geschichte und ein paar Rosen sind gepflanzt. Ich hoffe sie gehen gut an und noch in diesem Jahr schenken sie uns, bzw. Mutti, ein paar Blüten. Für mich läuft nun auch die Zeit hier langsam ab. Heute und morgen habe ich nochmal das Vergnügen Janosch hier bei mir zu haben. Ab nächste Woche dann nur noch über FaceTime. Aber ich freu mich auf „zu Hause“.
Sonst gibt es nichts zu berichten! Also denn bis bald mal
Deine Lieblingsschwester😘😘😘