Sāo Vincente – Brava

Die erste Etappe von unserer Atlantiküberquerung hat schon mal so einen kleinen Eindruck gegeben was demnächst auf uns zukommt. Am 11. Januar gegen 18 Uhr warfen wir unsere Leinen in Mindelo los um zur 120 sm entfernten Insel Brava zu segeln. Nachdem wir aus der geschützten Bucht zwischen den Inseln Säo Vincente und Säo Antao nur mit der Genua gesegelt sind, blies der Wind bis zu 36 Knoten. Der Katamaran war bei dem starken Wind schwer gegen den Wind auszurichten und die Segellatten vom Groß schlugen beim setzen des Segels so stark hin und her, sodass wir unsere Schwierigkeiten hatten das Segel zwischen den Lazybagleinen hoch zu bekommen. Beim einsetzen der Dämmerung segelten wir zwischen den Inseln auf den offenen Atlantik in Richtung Brava. Bei einer Wellehöhe von 2 bis 3 Metern und Wind zwischen 25 kn und 30 kn segelten wir mit 8 kn Fahrt in die Nacht. Es war keine komfortable Überfahrt aber dafür kamen wir gut vorwärts. Für Micha war die Nachtwache sehr hart, weil er sich eine starke Erkältung eingefangen hatte und sich sehr schlapp fühlte. Ich löste Ihn in der Nacht eine Stunde früher als geplant ab damit er sich in seiner Koje auskurieren konnte. Am nächsten Morgen konnte man schon die Umrisse von der Vulkaninsel Fogo und Brava erkennen. Gegen 13 Uhr erreichten wir Porto de Furna, einem kleinen Fährhafen auf Brava. Da dort nicht viel Platz zum schwojen war ankerten wir mit einer Landleine, die einheimische Kinder für uns an der Mole befestigten. Natürlich war dieser Freundschaftsdienst der Kinder mit der Hoffnung verbunden von uns ein paar Escudos abgreifen zu können. Wir gaben Ihnen 1000 Escudos was etwa 10 Euro entspricht. Nach einem Nachmittagsschläfchen fuhr ich mit unserem neuen Mitsegler Thomas mit dem Dingi an Land um uns ein wenig umzuschauen. So wie hier muss es vor 50 Jahren wohl noch auf allen Inseln ausgesehen haben. Kein Tourismus und nur die tatsächlichen Inselbewohner welche in verschiedenen Grüppchen zusammen saßen. Zuerst begegneten wir eine Gruppe Jugendlicher die über einen großen Lautsprecher Musik hörten, weiter die Strasse rauf stand eine langer Tisch mit Kuchen um den sich alle Alten des Dorfes versammelten um gemeinsam den Sonntagnachmittag zu verbringen. Weiter oben im Dorf sahen wir dann noch vor einer Hütte Männer mittleren Alters zusammen beim Kartenspiel. Hier stimmt der Wahlspruch „NO STRESS” der Kapverden noch voll und ganz. Zurück am Schiff kochte uns Thomas, der überzeugter Vegetarier ist, zum Abendessen noch einen leckeren mit Käse überbackenen Blumenkohl. Morgen werden wir wohl noch hier bleiben, damit sich Micha von seiner Erkältung weiter erholen kann. Am Dienstag werden wir dann zu unserer großen Atlantiküberquerung aufbrechen! 👍🏼

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