Nach 2 Tagen in Tarrafal sind wir am Morgen des 5. Dezember in Richtung Mindelo aufgebrochen. Nachdem wir aus dem von Lee geschützten Bereich der Insel Sāo Nicolau kamen knallte uns der Passatwind wieder mit 18 kn in die Segel und mit 9 Knoten Fahrt durch das salzige Meerwasser rauschten wir an den kleinen Inseln Ilhéu Raso, Ilhéu Branco und Santa Luzia vorbei in Richtung Mindelo. Als wir mit respektablen Abstand um das Kap von Ponta Marigou segelten kamen wir in die Waschmaschine zwischen Santo Antāo und Sāo Vincente, der wind nahm noch einmal um 10 Knoten auf fast 30 kn zu und die Wellenhöhe verdoppelte sich. Glücklicherweise konnte ich jetzt die Segelstellung vom am Wind auf vor dem Wind ändern, sodass wir mit den Wellen in Richtung Mindelo ablaufen konnten. Kurz vor der Marina erwischten uns noch einmal heftige Böen und es war schwierig den richtigen Zeitpunkt zu treffen um in den Wind zu drehen um das Groß zu bergen. Nach 8 Stunden und 55 Seemeilen hatten wir die Marina in Mindelo erreicht und bekamen tatsächlich einen Liegeplatz. Die Marineros platzierten die „kleine” Que Mas zwischen zwei 450er Lagoons. Nach dem obligatorischen Anlegerbier ging ich zur Anmeldung in der Marina, die Preise waren schon dem europäischen Standard angepasst. Zusammen mit den beiden Jungens suchten wir noch zum Abendessen ein Restaurant im Zentrum von Mindelo bevor wir zurück am Boot ins Reich der Träume fielen. Den darauf folgendem Tag erkundeten Jörg und Fränki ein wenig das Städtchen Mindelo und ich musste mal wieder zur Policia Maritime mich und mein Schiff registrieren lassen. Nachdem das erledigt war, kümmerte ich mich um kleinere Baustellen am Boot und bereitete die nächste größere Restauration vor. Es musste nämlich das Katamarannetz ausgetauscht werden weil das Alte nach 8 Jahren Sonne und Salzwasser verschlissen war. Ich studierte schon einmal genau die Netzbefestigung und legte mir im Kopf die Reihenfolge der Befestigung zurecht. Das neue Netz musste mindestens 24 Stunden vorher in Wasser eingelegt werden, damit es gut gespannt werden konnte, die ganze Austauschaktion wollten wir dann am Montag starten. Wegen einem kleinen Fauxpas lud Fränki mich am Abend in einem gemütlichen Restaurant zu einem Filet Mignon mit Pfeffersoße ein. Lecker, danke Fränki! Jörg lies sich einen Fischspieß schmecken. Nach einigen Gläschen Weiß- und Rotwein hatten wir die nötige Bettschwere um den Tag ausklingen zu lassen.
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