Nach über einer Woche in der Baia de Camamu machten wir uns am Sonntagmorgen um 10 Uhr in Richtung Itacare auf. Der Wind kam aus östlicher Richtung, was bedeutete, dass wir den Küstenabschnitt bis Itacare mit halbem Wind hinuntersegeln konnten. Nach circa 6 Stunden und 30 sm kamen wir vor der schwierigen Einfahrt von Itacare an. Nach der elektronischen Karte konnte man nicht navigieren, weil die Einfahrt in den Rio Contas dort nur grob dargestellt wurde, es blieb uns also nichts anderes übrig als nach den Wegpunkten von unserem Cruising Guide Brazil nach Itacare einzufahren. Res fuhr mit der Mon Bijou vor, vorsichtig tasteten wir uns bis zu dem Leuchtturm Contas vor, man musste den Leuchtturm ganz eng an Backbord liegen lassen damit man an der Steuerbordseite nicht auf die Sandbank Pontal auffährt. Mit ordentlichem Schwell wurde die Que Mas an dem Leuchtturm vorbei in den Rio Contas hinein geschoben, mein Tiefenmesser zeigte kurzfristig weniger als einen halben Meter unter dem Kiel an, als wir die Einfahrt halb geschafft hatten, kam uns zwei Fischer zur Hilfe, die uns mit ihren Booten sicher in den Rio rein pilotierten. Uff, das wäre geschafft, die Fischer zeigten uns vor dem Strand von Itacare noch einen Platz, der tief genug war, um unsere Anker dort fallen zu lassen. Jetzt hatten wir aber unser Ankerbierchen echt verdient! Nach dem Bierchen machten wir uns stadtfein um in Itacare essen zu gehen. Res hatte mal wieder Bock auf ein handfestes Churrasco, doch leider servierte die dortige Churrasceria nur tagsüber, sodass wir weiter ein passendes Restaurant für uns suchen mussten. In der Innenstadt sagte uns die Speisekarte des Restaurants „Coco Piementa” zu und wir setzten uns dort draußen an einen Tisch. Nach Schweinerippchen für Tommi und Res und einem Risotto File Mignon für mich, schlenderten wir noch über die Rua Pituba, der Ausgehmeile von Itacare. An der Favela Getränkebar blieben wir hängen und weil dort eine gute Liveband spielte, tranken wir dort noch zwei Cocktails. Nach eineinhalb Stunden marschierten wir zum Dingi mit dem wir zu unseren schwimmenden Hotels zurück fuhren und zur verdienten Nachtruhe übergingen.
Den darauf folgenden Tag nutzten wir um uns in Itacare ein wenig umzuschauen, Itacare hat verschiedene Strände die jeweils von ins Meer hineinragenden Felsen abgetrennt sind. Wir fuhren mit dem Taxi zu dem Strand Tiririca wo es die höchsten Brandungswellen gab und sich viele Surfer tummelten. Den ganzen Nachmittag lagen wir dort in Liegestühlen und ließen uns es gut gehen, Tommi ging mit mir in die Brandungswellen und wir versuchten uns im Bodysurfing. Gegen Abend wanderten wir über die Rua Pituba die 3 km bis zu dem Stadtstrand wo das Dingi lag. Auf der Que Mas gab es Caipi und endlich mal wieder Spaghetti, Res hatte seine legendäre rote Soße dazu gekocht, Tommi brachte den dazugehörigen Parmesankäse direkt mit und spendierte für unser Spaghettiessen einen Rotwein.
Am nächsten Tag splitteten wir uns vormittags auf, Res wollte einen Strandtag machen und Tommi unternahm mit mir eine Tour zu dem nicht weit entfernten Wasserfall „Cachoeira do Cleandro” am Rio Contas. Um 9 Uhr holte uns Lauro, ein Fischer aus Itacare ab und fuhr mit uns den Fluß hinunter bis wir an einen schmalen Abzweig kamen der sich etwa 1,5 km durch eine dicht bewachsenen tropischen Regenwald schlängelte, kurz vor dem Wasserfall parkte Lauro sein Boot und führte uns zu dem Wasserfall. Kurz vor dem Wasserfall musste man noch eine Naturschutzgebühr von 15 Reais Eintritt berappen. Wir bewunderten die üppige tropische Vegetation und sahen auch kleine Äffchen in dem Regenwald. Auf dem Rückweg genehmigte wir uns am Ausgang eine mit Cocosmilch gefüllte Cocosnuss,die uns nach dem austrinken aufgeschlagen wurde, sodass wir sogar das Innere Cocosfleisch genießen konnten. Jetzt schlängelte sich Lauro durch den Nebenlauf bis in den Rio Contas und 5 sm später setzte er uns noch vor dem Mittag wieder an unseren Schiffen ab. Um 14 Uhr sollte ich Tommi abholen um mit Ihm an den Strand zu gehen wo Res auf uns wartete, wir gesellten uns noch zu Ihm und sonnten uns noch etwas. Auf dem Rückweg fassten wir den Entschluss an diesem Abend auswärts essen zu gehen und schauten uns schon mal nach einem passendem Restaurant um, bei einer Pizzeria wurden wir fündig. Schnell duschten wir auf unseren Schiffen und machten uns ausgehfertig. In der Pizzeria nahmen wir einen Tisch direkt vis á vis der Flaniermeile, so konnten wir, während des Essens, schön den Touristen beim flanieren zuschauen. Die Pizza war so reichlich das wir nicht alles essen konnten und den Rest einpacken ließen. Res und Tommi wollten noch etwas bleiben, damit Sie wieder auf Ihr Schiff ohne mich kamen, musste Tommi noch an der Mon Bijou ihr Dingi abholen. Ich fuhr ihn noch rüber, ging danach selber schnurstracks in mein Bett.
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