Tropisches Klima ☀️🌧☀️🌧🌧☀️☀️

Jetzt liege ich mit meiner Que Mas schon fast einen kompletten Monat in der noch nicht fertig gestellten Stella Marina hier in der Lagune von Barra São Miguel. Das Unterwasserschiff der Lagoon hat in dieser Zeit schon wieder ganz schön viel Dreck, Algen und Muscheln angesetzt, besonders die Saildrives sind von Muscheln ummantelt. Gestern wollte ich mal anfangen den ganzen Mist abzubürsten und teilweise auch abzuspachteln, bei dieser Aktion kam ich mit einem Fuss an dem unter Wasser, mit scharfen Muscheln besetzten, Steg und habe mir dabei ordentlich meine rechte Fusssohle aufgeschnitten. Ziemlich stark blutend, musste ich die Wunden zuerst einmal verarzten sodass sich meine Reinigungsaktion nach kurzer Zeit schon wieder erledigt hatte 😡. Na ja, mal wieder was gelernt, das nächste Mal gehe ich nur noch mit Wasserschuhen hier ins Wasser um das Unterwasserschiff zu reinigen.
Wir hatten in der Lagune jetzt über eine Woche nur Sonnenschein und tolles Wetter, doch in den letzten Tagen schlägt das tropische Klima voll zu. Der tropische Regen wechselt sich regelmäßig mit Sonnenperioden ab. Die Luken zu, Die Luken auf, die Luken zu , die Luken auf, das NERVT! Ja, ja, ich weiß es gibt Schlimmeres, Ihr habt ja recht! Nach unserem kurzweiligen Osterwochenende ist am Mittwoch nach Ostern Res mit mir mal wieder zum Gunga Beach gedüst, um dort zu schwimmen und den Kite fliegen zu lassen. Mit dem Dingi und dem „dicken” 10 PS Außenborder brauchen wir nur 10 Minuten bis Gunga. Diesmal verlief unsere Ausfahrt ganz ohne Verletzungen, weil Res ordentlich Abstand gehalten hatte, als ich den Starter des Außenborders anriss, er ist eben doch lernfähig 👍🏼😎.
In der Stella Marina hat Seseko, der Besitzer der Marina, einen richtigen Freizeitpark von Wasserfahrzeugen, Hobiecat, Jetski, Wasserski, Wakeboard und unter anderem auch einen Laser, das ist eine kleine Segeljolle die man normalerweise Einhand, also alleine segelt. Am Donnerstag durften wir uns den Laser mal ausleihen und versuchten unser Glück zu Zweit auf der kleinen Segeljolle. Das war eine ganz schön wackelige Angelegenheit, Res saß vorne und bediente das Segel während ich hinten für das Ruder zuständig war. Es war so eng zu Zweit auf dem Bötchen, dass mein Hintern, beim Ruder geben mit der Pinne, mir immer im Weg stand. Nach einiger Zeit hatten wir mehr oder weniger die Laserjolle im Griff und segelten über die Lagune. Leider hatte schon die Ebbe eingesetzt, sodass wir aufpassen mussten nicht irgendwo auf Grund aufzulaufen. Und RUMMS, schon war es passiert, prompt gab es einen Ruck und schon waren wir mit dem Kiel der Jolle im Sand, mit Ach und Krach balancierten wir das kleine Segelboot wieder in tieferes Gewässer und passten danach höllisch auf, dass wir nicht nochmal ins Flache kamen. Wir segelten bis zum Gunga Beach und von dort aus, mit hoch gezogenem Kiel, vor dem Wind bis zur Marina zurück. Das war mal ein lustiger Segelausflug ⛵️!
Am Freitagnachmittag wollten Res und ich eigentlich mit dem Kanu zu einem nahegelegenen Strand fahren, doch es kam anders. Kurz bevor wir mit dem Kanu starten konnten, kamen Elizabeth und Michelle bei uns am Steg vorbei und luden uns ein mit Ihnen auf ein oder zwei Caipirinhas in das Ferienhaus von Elizabeth zu kommen. Das hörte sich doch gut an und so haben wir uns nicht lange bitten lassen und fuhren mit in das 2 Kilometer entfernte, direkt an der Lagune liegende Ferienhaus. Elizabeth ist eine in Maceio lebende Geschäftsfrau, die sich zur Entspannung am Wochenende dieses Einod hat bauen lassen. In einem sehr schön gestaltetem Garten gab es einen länglichen Pool, wir machten es uns an der Poolbar gemütlich, während Res sich um die Getränke kümmerte, sorgte ich mich mit einem tragbaren Lautsprecher um die richtige Musik für das Ambiente. Elisabeth präsentierte uns die an das Haus grenzenden Mangroven von denen man über den Strand auf das Meer hinaus blicken konnte, ich kann euch nur sagen eine Traumkulisse! Gerade als wir wieder zurück zur Marina wollten, kam noch Amina, die Tochter von Michelle, vorbei. Sie überredete uns doch noch ein Weilchen zu bleiben, was wir natürlich „schweren Herzens” 😜 taten. Da Amina perfekt englisch sprechen konnte, hatte ich mich mit Ihr sehr angeregt unterhalten können. Gegen 21 Uhr brachte uns Amina zurück zur Stella Marina. So hatten wir unverhofft einen interessanten Nachmittag! Durch die nicht nur antialkoholischen Getränke waren wir so erschlagen, dass an diesem Abend nichts mehr ging und wir direkt in unsere Kojen fielen.
Am nächsten Tag wollten wir mal wieder mit dem Rad unterwegs sein und entschlossen uns zu dem 10 Kilometer entfernten Gunga Beach mit dem Fahrrad zu radeln. Bei hellstem Sonnenschein starteten wir gegen 14 Uhr in Richtung Gunga Beach, dort angekommen lies man uns nicht an den Strand weil Dieser wegen Corona gesperrt war. Das hatten wir natürlich nicht auf dem Schirm, weil wir mit dem Dingi problemlos an den Strand fahren durften, nur von Land ging das eben nicht. Anstatt jetzt den Rückweg einzuschlagen, hatte Res die Idee bis zum nächsten Strand weiter zu radeln. nach meiner Anfrage wie weit dieser denn wäre, antwortete Res „Ne halbe Stunde”. Okay, dann fahren wir die Straße eben weiter, es folgte eine Steigung nach der anderen, sodass der Schweiß einem nur so herunter tropfte, nach gefühlt weiteren 10 Kilometern, schaute ich auf meine Navigationsapp um irgendwo doch noch an den Strand zu kommen. Noch 3 km und dann nochmal 2500 m nach links, dann müssten wir am Meer sein. Also nochmal circa sechs Kilometer weiter und tatsächlich, wir hatten das Meer erreicht, nur standen wir nicht am Strand sondern 40 Meter über dem Meeresspiegel an einer steilen Felswand. Dafür war die Aussicht perfekt, leider hatte keiner von uns ein Handy dabei weshalb wir keine Fotos machen konnten. Oh man, jetzt mussten wir die Strecke von 25 km wieder zurück strampeln, hoch runter, hoch runter, kurz bevor es Dunkel wurde, waren wir wieder an unserem Steg und ziemlich fertig.
Nach diesem anstrengenden Ausflug wurde der Sonntag zum Gammeltag erklärt, am Sonntagabend hatten wir mit unseren Stegnachbarn zusammen Essen bestellt und mit Cathy, Carlo und Amaroso auf meinem Kat zu Abend gegessen. Montags fuhr die Steggemeinschaft zur Abwechslung mal wieder mit 2 Dingis zu dem verwaisten Strand vom Gunga Beach. Cathy sammelte den Müll, den die Brasilianer achtlos in den Sand werfen, in eine Tüte, ihr Mann Carlo ging schwimmen, Res schaute verträumt auf das Meer hinaus und träumte bestimmt von seiner brasilianischen Bekanntschaft Emily und der Israeli Amaroso lies mit mir zusammen meinen Kite fliegen.
Gestern kam ich endlich mal dazu, mit Res’s Hilfe meine Wantenspanner neu einzufetten. Außerdem taute mal mein vereister Kühlschrank ab und eine Maschine Wäsche war noch fällig. Ja Leute, so vergehen hier die Tage, durch dieses blöde Coronavirus werden sich jetzt wohl viele Dinge in meinen Berichten wiederholen aber freut euch nicht zu früh, ich schreibe trotzdem weiter!

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