In letzter Zeit wache ich oft in der Nacht auf weil ich hier in Brasilien mir einen anderen Schlafrhytmus angeeignet habe. Um 8 Uhr schlafen zu gehen ist einfach zu früh für mich. In der Nacht zum Mittwoch wurde ich mitten in der Nacht, genauer gesagt 00:45 Uhr wach. Weil ich nicht mehr einschlafen konnte, stellte ich schonmal den neuen Wochenbericht in meinem Weblog ein. Danach kam mir die Idee ein Brot in meinem Backautomaten zu backen, damit ich zum Frühstück frisch gebackenes Brot essen kann. Gegen 4 Uhr in der Nacht versuchte ich nochmal einzuschlafen, nach drei Stunden wurde ich wieder wach und konnte das frisch gebackene Brot aus dem Backautomaten nehmen.
Zum Frühstück machte ich mir frisches Brot mit Käse und Spiegelei, wobei ich mit dem Spiegelei Glück hatte, mein Gas für den Gasherd wurde leer und ich konnte mit dem Restgas so gerade das Spiegelei fertig braten. Nach dem Frühstück telefonierte ich mit meinem Bruder ob die von mir bestelltem Ruckdämpfer mittlerweile angekommen sind, doch es war nichts angekommen. Also als nächstes eine Beschwerdemail an Amazon geschrieben. Da mein Gas leer war, hatte ich eine neue Gasflasche bestellt, die Mittags geliefert wurde. Jetzt hatte ich wieder Gas zum kochen. Weil Res heute eine Magenverstimmung hatte, fiel unser traditioneller Caipirinha und das gemeinsame Abendessen aus und ich musste selber kochen. Nachdem ich alleine gegessen hatte, genehmigte ich mir vor dem einschlafen noch einen Film.
Donnerstag früh bereitete ich mich auf weitere 2 Kitestunden vor, da bald mein neuer Kite ankommt, nahm ich das Geld für den Kite schon einmal mit, um es meinem Kitelehrer Andre zu geben. Diesmal fielen wegen fehlen des Windes meine beiden Kitestunden aus. So kam ich schon um 10 Uhr an die Marina zurück und konnte mich um den Gelcoatschaden am Heck von Michels Sportboot kümmern. Doch zu meiner Überraschung kam Michel und wollte sein Boot wieder ins Wasser lassen, er hatte nämlich seine Bayliner für einen Daytrip an Gäste verchartert. So konnte ich nur die erste Gelcoatschicht auftragen und die Reparatur des Schadens nicht beenden. Na gut, mache ich es eben morgen oder übermorgen oder irgendwann mal, eben brasilianisch. Da meine Vorräte zur neige gingen, fuhr ich mit Res nach Barra in den Supermarkt. Gegen 14 Uhr machten wir uns mit dem Dingi zum Gunga Beach auf, diesmal war das Wasser in der Lagune ganz schön kabbelig und das Schlauchboot knallte ordentlich auf die Wellen. Bei der Rückfahrt sahen wir noch Michel mit seinen Chartergästen am kleinen Strand der Mangroveninsel, dort hielten wir um Michel Hallo zu sagen und ein Bier mit Ihm zu trinken. Da es anfing stark zu regnen fuhren wir zurück zur Marina. Dort baute ich schnell noch die Laugenpumpe in meine Waschmaschine ein, die mir Michel an diesem Tag mitgebracht hatte. Zum Abendessen gab es heute Fleisch mit Bratensoße Kartoffeln und Möhrengemüse.
Wieder einmal wurde ich am Freitagmorgen um 3 Uhr in der früh wach, was aber garnicht so schlecht war, weil meine Schwägerin Steffi ihren 50ten Geburtstag feierte und ich ihr direkt über Skype Glückwünsche übermitteln konnte. Nach dem Frühstück wurde von mir die Wäsche an der Reling aufgehangen und um 11 Uhr ging es dann mit Cathy, Rosi und Res nach Maceio, wo Res im „Shoppingcenter Maceio” eigentlich seinen vorbestellten Anzug anprobieren sollte aber wie das so in Brasilien ist, war der Anzug noch nicht da und wir konnten unvermittelter Dinge wieder abtrotten. Wenigstens konnten wir im Shoppingcenter zu Mittag essen. Nach Mittag ließen wir uns mit einem Uber zurück nach Barra São Miguel kutschieren. Am Steg versuchte Andre der Chefmarinero einen von mir am Vortag im Wasser verlorenen Achtkantschlüssel von meinem Wassertankeinfüllstutzen tauchend wieder zu finden, leider ohne Erfolg. Also musste ich wohl oder übel einen neuen Achtkantschlüssel im Internet bestellen. Diesmal machte Res unseren Calpi schon um 17:30 Uhr danach gab es unser Abendessen. Mit der nötigen Bettschwere entließ ich Res auf seine Mon Bijou und ging kurze Zeit später in meine Koje. Gute Nacht! 🌙
Samstagmorgen hatte ich mir vorgenommen den mit Gelcoat reparierten Schaden von Michels Boot weiter zu bearbeiten, der überstehende Gelcoat musste abgeschliffen werden. Kurz vor Mittag fragte mich Res ob ich mit Ihm bei Nogeihra Mittagessen gehen würde, klar gehe ich mit, mich interessierte vor allem, wie die arme Bevölkerung hier lebt. Durch das milde Klima kann ganz anders gebaut werden als im kälteren Europa, man braucht keine Isolation und es ist alles sehr einfach gehalten. Zu essen gab es ein typisches brasilianisches Gericht „Feijoada”, das ist ein Bohneneintopf mit verschiedenen Fleischsorten. Als wir vom Mittagessen wieder zurück in die Marina kamen, lag Michels Boot nicht mehr am Steg, er war schon wieder in der Lagune unterwegs. Da kam mir die Idee Michel mit meinem Dingi zu besuchen, doch wo hatte er sich versteckt? Er war nicht am Gunga Beach, nicht an seinem Lieblingsstrand bei der Mangroveninsel und auch nicht an dem Platz hinter der Ponta Gunga, wo kann ich Ihn denn jetzt noch suchen? Da fiel mir plötzlich ein, dass er mir mal hinter den Mangroven ein verstecktes Plätzchen gezeigt hatte, dort düste ich hin und tatsächlich, da lag das Boot von Michel mit Enrique, Miguel und den Partygästen, die schon vor zwei Tagen mit dabei waren. Am Heck vertäute ich mein Dingi und ab ging die wilde Bootsparty. Um 18 Uhr verabschiedete ich mich, denn abends war ich noch auf ein Churassco bei Nogeihra eingeladen. Als ich dort ankam, saßen schon die Marineros von der Stella Marina, Res, Carlo und natürlich der Gastgeber Nogeirha gemütlich um den Grill, aßen Fleisch und tranken Bier. Es ist sehr schön so den direkten Kontakt zu den Einheimischen zu haben, könnte ich jetzt noch portugisisch sprechen, würde ich mich fast schon wie ein Brasilianer fühlen. Weil ich so langsam den Kanal voll hatte, verabschiedete ich mich von den Brasilianern und ging mit Res und Carlo zurück in die Marina. Dort schlief ich auf der Que Mas, wie in meinem Zustand nicht anders zu erwarten, direkt ein.
Am nächsten Morgen fiel es mir sehr schwer für meinen frühen Kiteunterricht aus den Federn zu kommen, eigentlich dachte ich in meinem Zustand auf dem Kiteboard nichts auf die Kette zu bekommen, doch wieder erwarten waren es meine besten 2 Kitestunden. Endlich kam ich ohne Probleme auf’s Brett und konnte den Kite stabil im Wind halten um ordentlich ins gleiten zu kommen. Mein Kitelehrer Andre war total begeistert und meinte, natürlich nur aus Spaß, ich sollte am Abend vor dem Kiteunterricht vielleicht öfter mal etwas trinken 😊. Da mein Gefrierschrank so langsam aber sicher am verrosten ist, machte ich mich daran Ihn auseinander zu bauen und dem Rost mit der Drahtbürste an den Kragen zu gehen. Für den Rostschutz überstrich ich alle entrostenden Teile mit Epoxidharz. Da ich schon seit geraumer Zeit versuche bestimmte Ruckdämpfer von „Douglas Marine” über das Internet zu bestellen und Diese nie ankamen und es jedesmal sehr aufwendig war das Geld zurück zu fordern, hatte ich es aufgegeben weiter im Internet nach den Ruckdämpfern zu suchen. Stattdessen fragte ich Andre von der Marina ob er mir Festmacher mit 24 mm Durchmesser aus Polyethylen besorgen könnte. Mittags brachte mir Andre 26 Meter Festmacher aus Polyethylen, ich machte mich direkt daran die neuen Festmacherleinen zu konfektionieren. Zuerst musste ich das Polyethylenseil in 2x 6 m und 2x 7 m aufteilen und danach in jedes Seil ein Augspleiß einzuspleißen, das war gar nicht so einfach bei einem so dicken Festmacher ein Augspleiß zu machen, jedenfalls war das ein ganz schönes Gefummel. Ich hatte ja noch dicke Gummiruckdämpfer die ich in jede Leine einbinden konnte. Um das ganze besser zu veranschaulichen habe ich euch mal ein Foto von den neuen Festmachern gemacht. Res hatte die Idee am Abend noch in Barra São Miguel im Restaurant essen zu gehen, angeblich haben die Restaurants ja schon auf. Wir fuhren mit den Belgiern mit dem Rad zu einem Pizzarestaurant und wollten es uns dort bequem machen. Doch leider mussten wir feststellen, dass zwar die Restaurants auf haben, aber man sich das Essen nur liefern lassen kann. Also haben wir was bestellt und fuhren im Regen wie die begossenen Pudel zurück und aßen die Pizza in der Marina auf der Que Mas.
Am Montag bastelte ich den ganzen Tag in meinem Boot rum, hängte Wäsche auf, baute den Gefrierschrank zusammen und konfektionierte weiter die Festmacher. Am Abend machten wir uns Gnochi mit Käsesoße und dazu gab es gemischten Avocado-Tomaten-Salat.
Dienstag um 9 Uhr war wieder Kiteunterricht, es klappt immer besser 👍🏼. Tagsüber bearbeitete ich weiter den Gelcoatschaden von Michel und bastelte den letzten Festmacher-Augspleiß, außerdem schrieb ich den Bericht den Ihr gerade lest für meinen Blog. Heute Abend wird es wohl gegrillte Austern zur Vorspeise geben und danach vegetarisch Spaghetti mit Gemüse. Aber vorher gibt es noch einen Maracucha-Calpi, Prost!🍸
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Hey Tom, sitzen gerade mit Nobby im Hopper und das Gespräch kommt auf Dich. Wir vermissen Dich. Bleib gesund!
Die Schubis
Hey Schubi und Familie,
mir geht es gut und ich bin gesund. Bin gerade mit einem Jetski mit 260 PS über die Lagune geflogen, Spitzengeschwindigkeit 110 km/h, Geil!! 👍🏼 Ich vermisse Euch, den Club, mein Hockey, Golf, meine Familie und meine ganzen Freunde. Versuche Anfang 2021 mal in good old Germany vorbei zu schauen und vielleicht an der Wildschweinskiwoche teilzunehmen.
Freue mich euch dann zu sehen!
Käpt’n Tom