Nochmal Rio São Miguel & Jetski heizen

Weil es uns vor 3 Wochen so gut bei Claudia in der Fischersiedlung im Rio São Miguel gefallen hatte, planten wir, Cathy, Carlos, Res und ich, Claudia mit ihren vier Töchtern noch einmal zu besuchen (siehe hier). Doch diesmal begleitete uns nicht nur Cicero sondern auch seine Frau Maria und der Chefmarinero Andre mit seiner Frau Rosi. Also ging es mit acht Mann und Frau Besatzung am Mittwochmorgen bei heftigem Regen los. Eigentlich wollten wir um 8 Uhr los doch wir warteten noch bis der heftige Regen nachließ und starteten ein halbe Stunde später, Cicero gab mit seinem Schnellboot ordentlich Gas und so waren wir schon kurz vor 9 Uhr an der Flußsiedlung angekommen. Freudig wurden wir von Claudia und ihren Kindern begrüßt, auch der Mann von Claudia, mit dem Spitznamen Popeye (nicht ohne Grund hieß seine Kleinste Olivia) war diesmal zu Hause. Res hatte für die Kinder Zeichenblöcke und Malstifte besorgt, worüber sich die Kinder sehr gefreut hatten. Claudia hatte versprochen für uns ihre typischen brasilianischen Spezialitäten zu kochen. Da wir diesmal 5 Männer waren, hatten wir uns unsere eigene Kühlbox, mit reichlich Bier gefüllt, mitgebracht. Cathy half Claudia beim kochen, gekocht wurde über offenem Feuer. Es gab Camarões (Garnelen), Die Caldo de Sururu, die Meeresfrucht Sururu ist der Auster sehr ähnlich, jedoch kleiner. Die Caldo de Sururu (Sururusauce) ist hier in Alagoas das bekannteste Gericht mit den kleinen Muscheln. Außerdem gab es noch Tapioka, Hühnereintopf, Reis und Salat. Das ganze Essgelage dauerte bis 16 Uhr, so langsam mussten wir wegen dem Hochwasser an die Rückfahrt denken und packten unsere sieben Sachen zusammen. Natürlich war der Abschied von Claudia und vor allem von ihren Töchtern nicht einfach aber irgendwann musste es ja mal sein. Mit dem Schnellboot von Cicero brauchten wir eine knappe halbe Stunde bis wir zurück in der Marina waren. Dort angekommen setzten wir uns auf die Que Mas und Cathy, Carlo und Res ließen mit mir zusammen bei einem Calpi den Tag Revue passieren. Nach dem ereignisreichen Mittwoch lies ich es am Donnerstag ruhiger angehen. Nachdem ich Michels Gelcoatschaden glatt geschliffen und poliert hatte, ist Res mit mir nach Barra São Miguel in den Supermarkt einkaufen gefahren. Zurück in der Marina wurden von mir noch die Ruckdämpfer in zwei meiner neuen Festmacher montiert und an meinem Fahrrad musste die Vorderbremse nachgestellt und das Rücklicht repariert werden. Ansonsten war ich auf meiner Que Mas und schaute mir im Internet Kitesurfvideos an, morgen soll nämlich mein Kiteschirm eintreffen. Mit Spannung ob mein Kiteschirm wirklich da ist fuhr ich Freitagmorgen mit dem Rad um 9 Uhr zu meinem Kiteunterricht und tatsächlich, neben der Windfahne von Andre lag in Plastik eingepackt mein neuer Kiterucksack mit einem 10 qm Kite. 👍🏼 Jetzt durfte ich zum ersten Mal mit meinem eigenen Kite üben. Der Wind wehte schwach und sehr unbeständig, das bedeutete, dass ich nach dem Wasserstart den Kite direkt in Sinuskurven steuern musste um Geschwindigkeit aufzunehmen. Doch das klappte leider nicht wie gewünscht, immer wieder verlor ich nach dem Start Geschwindigkeit und ging mit dem Board unter, Andre brauchte eine Stunde um mir den richtigen Bewegungsablauf zu erklären. Dann kurz vor Ende der beiden Unterrichtsstunden klappte es, ich kam ins gleiten (siehe Video) und konnte eine lange Strecke zurück legen. Nach dem Unterricht packte ich meinen eigenen Kite ein und fuhr mit dem Fahrrad zur Marina. Gegen 12 Uhr kam Michel und fragte ob ich Ihm helfen könnte neue Lautsprecher in sein Boot einzubauen. Nach einer Stunde war das dann auch erledigt. Danach machte ich 2 Stunden Mittagsschlaf, der Kiteunterricht hatte mich ganz schön geschafft. Nach meinem Mittagsschläfchen hatte ich endlich Zeit mir die Gebrauchsanweisung von meinem neuen Kite zu Gemüte zu führen und alles genauer anzusehen. Da Res mit Cathy in Maceio shoppen war, musste ich heute mal alleine essen, es gab natürlich Spaghetti Pesto 😜. An dem Samstag wollten Res und die Foxcrew mit mir zum Wochenmarkt in São Miguel dos Campos, um 8 Uhr fuhren wir mit einem Einheimischen dort hin. Auf dem Markt wurde der europäische Hygienestandard natürlich nicht eingehalten aber es gab ein riesiges Lebensmittelangebot. Hier auf dem Markt wurden alle Waren viel billiger angeboten als im Supermarkt, deshalb kauft hier die ärmere Bevölkerung ihre Lebensmittel für die ganze Woche bis zum nächsten Wochenmarkt ein. Auf dem Rückweg hielten wir noch an einem Geldinstitut, weil wir alle unser Bargeld auffrischen mussten. Mittags waren wir wieder zurück, über Skype erfuhr ich, dass der Freund von Res wahrscheinlich am 24. August anreisen kann und ich langsam darüber nachdenken musste wie die von mir bestellten Teile in die Schweiz zum Tommi kommen. Am Nachmittag fuhr ich mit Res im Dingi rüber zur Mangroveninsel um Michel auf seiner Bayliner zu besuchen. Da wir zum Abendessen verabredet waren, machten wir uns nach eineinhalb Stunden wieder vom Acker. Mit dem Chefmarinero Andre, seiner Frau Rosi, João und seiner Frau Daisy fuhren wir um 18 Uhr nach Maceio in die Churrascaria „ Sal e Brasa”. Später stießen auch noch Natalia mit ihrem Mann Bruno dazu, deren Boot auch in der Stella Marina lag. Vor allem João ließ es sich schmecken, man konnte ja soviel essen wie man wollte 😆. Normalerweise können sich die ärmeren Brasilianer nicht leisten im Restaurant essen zu gehen, weshalb Cathy, Carlo, Res und ich uns die Rechnung teilten. Gegen 22 Uhr waren wir zurück und ich fiel direkt in mein Bett. Am nächsten Tag googelte ich im Internet ob man problemlos ein Päckchen in die Schweiz schicken kann. Doch weil die Schweiz kein EU-Land ist, war der Versand eines Päckchens ziemlich kompliziert, Formular C22 oder C23, jedes einzelne Teil musste angegeben und extra versteuert werden. Um das alles zu umgehen gab es aber noch eine andere Möglichkeit, DHL hatte direkt an der schweizer Grenze einen Paketshop eingerichtet wo man sich als schweizer Eidgenosse die deutschen Waren hin senden und grenznah abholen kann. Mit meinem Bruder bin ich alle Bestellungen durchgegangenen und habe die großen und schweren Teile aussortiert, damit Tommi nicht ganz soviel Troubel mit meinen Teilen hat. Als nächste Aktion hatte ich mich dann von Res auf meinen Mast hochziehen lassen um zu sehen, ob sich die Lazy Jacks so einfach umbauen ließen wie ich mir das vorgestellt hatte, doch so einfach war es nicht die Lazy Jacks an die oberen Mast-Salinge anzubringen. Ich brauchte dafür auf jeder Seite eine neue Augplatte, damit ich die Lazy Jacks an den oberen Salingen befestigen kann. Bald wird mein Kiteboard geliefert, mein Kitelehrer Andre bekam noch den Restbetrag für das Board. Da ich das Geld bei der Bank besorgt hatte, wollte ich es Ihm am Kitestrand geben. Mit dem Dingi fuhr ich dorthin, doch leider war Andre weit und breit nicht zu sehen, vielleicht hat er sich ja heute mal frei genommen es war ja schließlich Sonntag. Das gleiten mit dem Dingi machte soviel Spaß, dass ich über die Lagune bis nach Gunga gedüst bin. Zurück in der Marina kam mir Zezeco mit seinem Jetski entgegen, ich fragte Ihn ob ich den Jetski auch mal ausprobieren könnte, zu meiner Überraschung sagte er „kein Problem”. Er erklärte mir alle möglichen Knöpfe und Hebel und dann durfte ich mit dem Teil auch schon los. Vorsichtig gab ich im Eco-Modus Gas, es war schließlich das erste Mal auf so einer Höllenmaschine für mich, nach kurzer Einfahrzeit schaltete ich auf den Sport-Modus um, Mensch Leute was soll ich euch sagen, nur fliegen ist schöner, mit 110 km/h schoß der Jetski über das Wasser, einfach nur geil!! 😜 Leider fuhr der Jetski schon auf Reserve und damit ich nicht ohne Sprit liegen blieb, musste ich zurück in die Marina. Wie fast immer, gab es Abends noch Calpi, Essen und Bett. Der Montagmorgen begann mit einem Einkauf im Supermarkt, zurück am Boot polierte Leon schon das Cockpitdach von meiner Que Mas. Leon war mir sehr dankbar weil ich Ihm ein nigelnagelneues Handy besorgt hatte, sein Altes fiel nämlich mittlerweile auseinander. Ich setzte mich in den Salon und fing an den neuen Wochenbericht zu schreiben, weil es aber ein schöner Tag war hörte ich um 15:30 Uhr auf, packte meinen kleinen Kite ein und gleitete mit dem Dingi nach Gunga Beach um ihn dort fliegen zu lassen. Der Wind war genau richtig um eine Stunde Kitespaß zu haben. Wieder in der Stella Marina gab es auf meiner Que Mas Maracucha-Calpirinha für unsere belgischen Freunde und Res, selber trank ich an diesem Abend einen Pfirsischsaft. Danach gab es noch Hamburger mit Gemüse und Reis. Leider machte mir in der kommenden Nacht mein Verdauungssystem mal wieder Ärger, 3 oder 4 mal musste ich die Kloschüssel aufsuchen. Am Dienstag gab es deshalb morgens nur Zwieback. Von 11- 13 Uhr hatte ich Kiteunterricht, Andre hatte mir mein neues Kiteboard „Crazy Fly Extreme” mitgebracht, somit bin ich jetzt kitetechnisch mit Schirm und Board komplett ausgerüstet 👌. Nach den beiden Kitestunden hatte ich weiter an diesem Bericht geschrieben und ihn später auf meine Webseite eingestellt. Der nächste Bericht kommt wie immer in einer Woche. 😎

Dieser Beitrag wurde unter Unkategorisiert veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Nochmal Rio São Miguel & Jetski heizen

    • Tom Bauer sagt:

      Hallo Schwesterlichen, wenn ich selber kochen muss gibt es häufig Spaghetti Pesto. Danke für die Grüße von Vincent mit mal durchklingen war ja dann wohl nicht. Ist ja super, dass Du dich wie ein Fisch im Wasser fühlst. Bis zur Boot kannst Du ja noch ein bißchen sparen, damit Du dir so einen teuren Tauchanzug leisten kannst 🤣. Grüß mir bitte alle lieb von mir.

      Um fuerte Abraço
      Dein älterer Bruder Tom

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert