Die letzten Tage in Ushuaia đŸ˜„

28.3 Mo Wie am gestrigen Tag beginnt der Tag mit einem schönen Sonnenaufgang. Nachdem ich gestern die ganzen Ankerbuchten durch die patagonischen KanĂ€le auf einer Karte eingezeichnet hatte, setzte ich mich jetzt daran die einzelnen Entfernungen zwischen den Ankerbuchten auszumessen und tabellarisch einzutragen. Gegen 14 Uhr hatte ich alle einzelne Entfernungen zwischen den von Katrin und Hans empfohlenen Ankerbuchten erfasst und aufgelistet. Es schien immer noch die Sonne vom Himmel, eigentlich sollte man am Nachmittag bei diesem schönen Tag etwas unternehmen, deshalb schlug ich meinem schweizer Freund vor, mit unseren RĂ€dern zu dem außerhalb von Ushuaia liegendem Luxushotel „Los Cauquenes” zu radeln. Da die GrĂŒnanlage des Hotels direkt an das Ufer des Beagle-Kanal angrenzt, setzten wir uns dort gemĂŒtlich mit einem GetrĂ€nk auf eine Bank und genossen, in der Sonne sitzend, den Ausblick der am entgegengesetzten Ufer des Beagle-Kanal hoch aufragendem Berge. Langsam wurde es ungemĂŒtlich, weil der Wind mit der Zeit immer mehr zunahm, deshalb zogen wir uns in die RĂ€umlichkeiten des Hotels zurĂŒck, Res bestellte sich ein Cape Horn Bier, wĂ€hrend ich einen Kakao mit Zitronenkuchen orderte. Kurz nach 17 Uhr schwangen wir uns auf unsere RĂ€der und mit RĂŒckenwind kamen wir schneller als gedacht wieder im Club Nautico an. Res lud mich auf der Mon Bijou zu Spaghetti mit seiner leckeren Soße ein. Nach einem guten Essen wechselte ich auf die Que Mas und zog mir, vor dem zu schlafen gehen, noch einen Film mit Hannelore Elsner rein.
29.3 Di Nach dem FrĂŒhstĂŒck ging ich zum Supermarkt, weil ich meine VorrĂ€te fĂŒr die Fahrt durch die chilenischen KanĂ€le weiter aufstocken wollte, ich konnte immer nur zwei Trinkwasserkanister schleppen, deshalb ging ich jetzt fast jedenTag zum Supermarkt. Auf dem RĂŒckweg zur Marina traf ich den Taucher Martin vom Club Nautico, er nahm mir einen Trinkwasserkanister ab. Ich hatte mir ĂŒberlegt, dass bei dem kalten Wasser hier, es besser wĂ€re einen Trockentauchanzug zu haben, fĂŒr den Notfall wenn ein Anker sich in den Felsen verfĂ€ngt oder eine Leine sich im Propeller verfĂ€ngt u.s.w., deswegen hatte ich Martin gefragt ob er nicht fĂŒr mich einen gebrauchten Trocki fĂŒr mich hĂ€tte, er wollte sich darum kĂŒmmern. Nach Mittag ging ich ins StĂ€dtchen um einige Sachen zu besorgen, ich brauchte noch eine neue Jeans und einige Schreibutensilien, meine Kulis und Permanentmarker hatten alle den Geist aufgegeben. Bei den Kulis und Markern bin ich fĂŒndig geworden, nur die passende Jeans hatte ich noch nicht gefunden. FĂŒr unseren Traditionscaipirinha kaufte ich noch EiswĂŒrfel. WĂ€hrend Res gegen 18 Uhr auf die Que Mas kam und den Caipi anmischte, kam , als wenn er es gerochen hĂ€tte Gabriel vorbei und trank direkt einen Caipirinha mit. Gabriel hatte fĂŒr heute Abend im Restaurant „Lola” einen Tisch um 21 Uhr fĂŒr sich selber, Anna, Paola, die Mutter von Anna, und natĂŒrlich Res und mich, reserviert. Da das Restaurant ganz in der NĂ€he der Marina lag, konnte ich mit Res kurz vor 21 Uhr zu Fuß dort hin gehen. Die Kommunikation war an diesem Abend mal wieder sehr interessant, Res unterhielt sich hauptsĂ€chlich mit der Mutter von Anna in seinem fĂŒr ihn typischen portuspanisch, wĂ€hrend ich versuchte mit meinem gebrochenen Spanisch und auf Englisch zu kommunizieren. Trotz der Sprachschwierigkeiten war es eine unterhaltsame Runde. Nachdem wir alle unser abendliches Dinner mit einem Nachtisch abgerundet hatten, lieferte uns Gabriel um 23:30 Uhr an unserer Marina ab, eigentlich wollte Res noch alle ĂŒberreden in einen Pub zu gehen, um seinen obligatorischen Absacker nach dem Essen zu trinken, doch da ausser uns nicht alle im Ruhestand waren und arbeiten mussten, viel der obligatorische Absacker zum Leidwesen von Res aus.
30.3 Mi Eigentlich hatte ich ja schon heute Morgen mit Tommi gerechnet, deshalb schaute ich ich direkt nach dem Aufstehen in die App „Flightradar24” um zu schauen wo der Flieger aus Buenos Aires im Augenblick war, er flog gerade unterhalb von Rio Grande vom Meer auf Tierra del Fuego und hatte noch eine halbe Stunde bis Ushuaia. Eine Stunde nachdem der Flieger gelandet war, ging ich zur Mon Bijou in der Annahme herĂŒber um Tommi zu begrĂŒĂŸen, doch ich hatte falsch gedacht, Tommi war garnicht da und er kam auch nicht. Um eine Info zu bekommen wo Tommi sich so rumtreibt sendete Res ihm eine WhatsApp Nachricht. WĂ€hrend der Zeit wo wir auf die Antwort warteten, ging ich zum Supermarkt um weiter meine VorrĂ€te aufzustocken. Als ich zurĂŒck war telefonierte ich mit Res um zu erfahren wo Tommi im Moment war, er war noch in Buenos Aires und versuchte sein Lenkgetriebe durch den Zoll zu bringen, was anscheinend gar nicht so leicht war. Er wird wohl erst heute Abend in Ushuaia erwartet. Wir hatten von Gabriel gehört, dass im Industriegebiet von Ushuaia es noch einen großen Supermarkt im Stile eines Hochregallagers gĂ€be, wo man eine gute Auswahl hĂ€tte und die Preise etwas niedriger als in den anderen SupermĂ€rkten wĂ€re. Um uns selber davon zu ĂŒberzeugen machte Res mit mir aus, dort um 14 Uhr mit dem Rad mal hinzuradeln um den Laden mal persönlich zu begutachten. Da bis 14 Uhr noch 2 Stunden Zeit war, wollte ich schnell noch die FĂŒllstĂ€nde meines Steuerbordmotors ĂŒberprĂŒfen und gleichzeitig ausgelaufenes Öl aus der Bilge des Motors mit einer Unterdruckpumpe saugen. Res assistierte mir bei der Saugaktion und nachdem ich alles wieder eingerĂ€umt hatte radelten wir zum von Gabriel empfohlenen Supermarkt von dem wir angenehm ĂŒberrascht wurden, er hatte eine gute Auswahl um die Grundausstattung an Lebensmittel zu bevorraten, uns gefiel besonders, dass dort eine separate Obst- und GemĂŒsabteilung war in der wir alles was wir brauchen kaufen können. Nach unserer Erkundung sind wir ins gegenĂŒberliegende Shoppingcenter gegangen, dort leistete sich Res einen aus Alpakawolle gestrickten Pullunder und wir tranken zur StĂ€rkung ein Coronabier bevor wir zurĂŒck zu unserer Marina radelten. FĂŒr’s Abendessen hatte Res fĂŒr 20:30 Uhr einen Tisch im „El Mercado” reserviert, um 20:15 Uhr marschierten wir zu dem nahe der Marina liegenden Restaurant. Da Tommi um 21:30 Uhr in Ushuaia landete, wollten wir spĂ€testens um 21:45 Uhr im Club Nautico zurĂŒck sein um ihn auf der Mon Bijou gebĂŒhrend zu empfangen. Gegen 22:15 Uhr konnten wir ihn endlich gebĂŒhrend empfangen, er hatte uns soviel zu erzĂ€hlen, dass ich erst nach Mitternacht in meine Koje kam.
31.3 Do Zum FrĂŒhstĂŒck gab es dieses Mal Spiegelei auf mit KĂ€se belegten Toast, danach holte ich im Supermarkt fĂŒr die 2 monatige Tour nach Puerto Montt zwei Mal 3 Liter Malbec im Karton und noch zwei Trinkwasserflaschen. Auf Basis der Empfehlungen von Katrin und Hans hatte ich den bevorstehenden 2 monatigen Törn durch Patagonien vorbereitet und alle in Frage kommenden AnkerplĂ€tze in eine Karte eingetragen, natĂŒrlich hatte ich auch eine Kopie fĂŒr meine schweizer Buben gemacht, die ich jetzt zu Ihnen auf der Mon Bijou gab. Stolz zeigte mir an diesem Morgen das obskure Objekt der Begierde, das neue Lenkgetriebe. Wir machten aus, dass ich nach Mittag Ihnen mithelfe die neue Gearbox zu montieren. Doch wie so oft, war alles nicht so einfach, das neue Lenkgetriebe hatte etwas andere Ausmessungen als die Alte und passte deshalb nicht an die dafĂŒr vorgesehene Montageplatte, was jetzt? Wir ĂŒberlegten uns, die Gearbox durch AbstandshĂŒlsen aus V4A einfach mit 12 mm Abstand unter die Montageplatte zu montieren, doch woher bekommen wir die AbstandshĂŒlsen. Wenn einer uns dabei helfen konnte, dann war es Gabriel, der auch schon den Gasherd auf der Mon Bijou repariert hatte. Res rief ihn direkt an und schilderte Ihm das Problem, nach kurzer Zeit war Gabriel da um zu helfen, anscheinend war es nicht einfach in Ushuaia eine Werkstatt zu finden die solche HĂŒlsen anfertigen konnte. Doch Gabriel hatte die Idee, anstelle der AbstandshĂŒlsen 2 ĂŒbereinander zusammen geschweißte Gewindemuttern zu nehmen. Kurzerhand kaufte er zusammen mit Res die Edelstahlmuttern, schweißte Sie zusammen und bohrte das Gewinde mit einem Bohrer aus und fertig waren die benötigten Abstandshalter. Tommi, Rene und ich hatten es uns in der Zwischenzeit mit einem Bierchen in der Mon Bijou gemĂŒtlich gemacht und gewartet bis Res und Gabriel mit den fertigen AbstandshĂŒlsen gegen 18 Uhr zurĂŒck kamen. Zur Belohnung bekamen Gabriel und Res natĂŒrlich auch noch ein Bierchen. Um 19 Uhr mussten Rene und Gabriel nach Hause und wir aßen im Restaurant „Le Estancia” zu Abend. WĂ€hrend Res nach dem Essen im „Santos Cerveza” noch einen Absacker nahm, gingen Tommi und ich zurĂŒck in den Club Nautico. Wir verabredeten uns noch fĂŒr nĂ€chsten morgen um 11 Uhr, um den nĂ€chsten Versuch zu starten, das Lenkgetriebe mit den gebastelten AbstandshĂŒlsen an die Montageplatte zu montieren.
1.4 Fr Am heutigen Morgen gab es zur Abwechslung ein MĂŒsli zum FrĂŒhstĂŒck, kurze Zeit spĂ€ter meldete sich mein Darm und wollte entleert werden, durch meinen harten Stuhlgang, ich nehme wahrscheinlich zu wenig FlĂŒssiges zu mir, verstopfte mal wieder die elektrische Toilette, shit und ich wollte in 15 Minuten nach Carrefour bei Western Union argentinische Pesos abholen. Mittlerweile wusste ich ja wie ich die Verstopfung ohne große Sauerei beseitigen kann, schnell holte ich das benötigte Werkzeug und schaffte es in 10 Minuten den Pott von seiner Verstopfung zu befreien. Um 9 Uhr öffnet Western Union, damit man nicht in einer langen Warteschlange steht ist es besser schon 10 Minuten vor neun dort anzutanzen, ich schaffte es noch 5 Minuten bevor der Supermarkt öffnete. Tommi und Res, die auch Geld holen wollten, standen auch schon da und warteten. Wir kamen als Erste unser Geld, Tommi und Res gingen danach im Carrefour einkaufen und ich radelte wieder zum Kat zurĂŒck. Mit Tommi und Res hatte ich besprochen, dass wir um 11:30 Uhr versuchen wollten die Gearbox in der Mon Bijou einzubauen. WĂ€hrend Res uns vom Deck alle Benötigte anreichte, quetschte ich mich zusammen mit Tommi tief im Heck der Mon Bijou unter die SteuersĂ€ule und wir versuchten mit den neu gebastelten AbstandshĂŒlsen das Lenkgetriebe unter die SteuersĂ€ule zu montieren, nach einigem Stöhnen und GeĂ€chze war die Gearbox montiert und nach einer kleinen Änderung an der Ruderlenkstange war es endlich soweit, die Mon Bijou hatte wieder eine intakte Ruderanlage. Zur Belohnung gab es selbstverstĂ€ndlich ein eiskaltes Bier, was wir uns aber auch ehrlich verdient hatten. Ich hatte immer wieder in Segelblogs ĂŒber Patagonien gelesen, dass es gut wĂ€re eine HolzsĂ€ge an einem Besenstil zu haben um das Kelp was am Anker hĂ€ngen bleibt damit zu lösen, deswegen ging Tommi mit mir am Nachmittag in eine Ferreteria, eigentlich wollten wir ja Besenstile als VerlĂ€ngerung holen, doch dann vielen uns Gardienenstangen aus Holz ins Auge, die fast doppelt so lang wie ein Besenstil waren, ideal als VerlĂ€ngerungsstil fĂŒr die HolzsĂ€ge. Um 18 Uhr mixte uns Res auf der Que Mas seinen berĂŒchtigten Caipirinha, gleichzeitig schauten wir uns einen kleines Filmchen von der Antarktiktour an, die Tommi mit seiner Sherry Anfang Februar von Ushuaia aus gemacht hatte. Nach beeindruckenden Bildern von der Antarktis schlenderten wir ins „El Mercado” zum Abendessen. Da Morgen am 2 April in Argentinien der Malvinasday, wo die Argentinier den Gefallen des Falklandkrieg gedenken, war auf dem RĂŒckweg vom Essen auf dem Plaza Islas Malvinas richtig was los. Leider ging es meiner Magen-Darmflora nicht besonders und so konnte ich nicht mit Res und Tommi bei den Feierlichkeiten auf dem Plaza Isla Malvinas bleiben und verzog mich mit einem wĂ€rmenden Kissen auf dem Bauch in meine Schiffskabine.
2.4 Sa Über Nacht hatte ich mich von meinen Magen- Darmbeschwerden ein wenig erholt, trotzdem gab es zum FrĂŒhstĂŒck nur Tee und Zwieback. Vormittags beschĂ€ftigte ich mich damit, die gestern gekaufte HolzsĂ€ge an die lange Gardinenstange aus Holz zu montieren. Res und Tommi waren Mittags noch nicht zu sehen, wahrscheinlich ist es gestern beim Mavinasday spĂ€t geworden und Sie schlafen sich aus. Mittags wĂ€rmte ich mir die Pizza auf, die vom Essen im El Mercado noch ĂŒbrig war. Nach dem Mittagessen ging ich zur Mon Bijou rĂŒber um zu sehen ob die beiden Schweizer noch leben. Ich traf aber nur Tommi an, Res hatte einen wichtigen Massagetermin in Ushuaia, ich blieb ein bisschen auf der Mon Bijou und quatschte mit Tommi ĂŒber den gestrigen Abend und die argentinische Geschichte der Malvinas. Gegen 17 Uhr trudelte Res wieder ein, die Massage hatte ihn geschafft, ich blieb noch ein ViertelstĂŒndchen bevor ich wieder auf die Que Mas ging. Am Abend hatte uns Gabriel zu einem kleinen Fest mit Parilla auf das Partyschiff von AFASyN eingeladen. Seine Freundin Anna holte uns mit Gabriel’s Auto ab und wir fuhren zu der anderen Marina wo in einem alten an Land stehendem Schiff die Feier stieg. Es gab reichlich Fleisch und Leckereien zu essen. Die Argentinier spielten zusammen ein Kartenspiel mit dem Namen „Hachazo”, Sie hatten richtig Spaß dabei. Um Mitternacht bedankten wir uns bei Gabriel fĂŒr die Einladung und spazierten zu unsere Marina zurĂŒck.
3.4. So An diesem Vormittag bekam ich einen Videocall von meinen Freunden, die meine Katze bei mir zu Hause betreuen. Sie teilten mir die unerfreuliche Nachricht mit, dass das Dach meiner Scheune eingefallen war, ganz ĂŒberrascht war ich davon nicht, weil ich wusste, dass die Dachbalken schon ganz schön morsch waren. Daran Ă€ndern konnte ich von Ushuaia aus sowieso nichts, das muss jetzt erstmal so bleiben bis ich mal wieder nach Hause komme. Zum Mittagessen wĂ€rmte ich mir eine Pizza auf und danach ging ich mit Tommi und Res in die Einkaufsstrasse von Ushuaia, da Sonntag war hatten die GeschĂ€fte alle geschlossen. Wir setzten uns in das CafĂ© „Tante Zara” um eine Kleinigkeit dort zu essen. Res hatte Tommi und mir empfohlen, dass wir uns unbedingt das Museum „Historia Fueguina” ansehen sollten, weshalb ich mit Tommi dort hin ging. unserer Museumsbesuch gestaltete sich kurzweilig, weil die Geschichte Patagoniens von den Ureinwohner bis heute, durch einzelne Themenfelder dargestellt wurde. Wir bekommen einen Kopfhörer wo uns in deutsch ErlĂ€uterungen zu den einzelnen Themen gegeben wurden. Von den indigenen Ureinwohnern, ĂŒber die Entdecker Patagoniens der westlichen Welt, die erste Antarktikexpidition bis zur jetzigen Neuzeit war alles in dem Museum thematisiert. Nach 2 Stunden kamen wir ein bisschen schlauer wieder aus dem Museum heraus. Im Club Nautico wartete schon Res mit einigen Argentinier auf uns, wir hatten bei dem gestrigen Fest in AFASyN, alle zu einem Caipirinha auf der Que Mas eingeladen, spĂ€ter stießen auch noch der Schweizer Rene und der Marinero Urca dazu. Res mixte einen Caipirinha nach dem anderen, solange bis die Argentinier genug getrunken hatten und sich von uns verabschiedeten. Kurze Zeit spĂ€ter kamen auch noch der Brasilianer Paulo mit Frederic und seiner Freundin Sol vorbei, Paulo hatte wie versprochen seinen Cacacha mitgebracht, den wir natĂŒrlich alle probieren sollten. So langsam stieg die Stimmung und wir zogen auf die Mon Bijou um wo wir von Res und Tommi leckeren Quiche mit Rotwein serviert bekamen. Kurz vor Mitternacht verabschiedeten sich Sol, Frederic und Paulo, jetzt saß nur noch Rene mit uns zusammen auf der Mon Bijou. Plötzlich fing Res wieder mit seinem Absacker an und schlug uns vor, dass wir alle in die Bar „El Latino” gehen sollten. Da wir kein Taxi bekamen, mussten wir zu Fuss zum El Latino wandern, Rene hatte echte Schwierigkeiten seinen Körper in der Senkrechten zu halten und fiel ab und zu um, mit der UnterstĂŒtzung von Res und mir, schaffte er es dann doch bis zu der Bar. Mittlerweile war es nach Mitternacht und im „El Latino” war bis auf die Musik nichts los. Ein paar Argentinier hockten um einen Tisch und an einem anderen Tisch schlief ein Argentinier seinem Stuhl tief und fest. Nach einem Bier entschlossen wir diese Kaschemme zu verlassen und den Abend, oder soll ich besser sagen den angebrochenen neuen Tag zu beenden.
4.4. Mo Es sind nur noch 2 Tage bis zu unserer Abreise von Ushuaia, deshalb machten wir um 10 Uhr an diesem Morgen fĂŒr die Einreise nach Chile einen PCR-Test. Danach konfigurierte ich fĂŒr Tommi und mich die App Web & Mail fĂŒr unsere Satellitentelefone Iridium Go. Bevor wir unseren Großeinkauf fĂŒr die einsamen Monate durch die patagonischen KanĂ€le machen, wollten Tommi und Res in der Stadt im Restaurant „Martinez” eine Kleinigkeit essen, Nachdem wir dort das Essen und die GetrĂ€nke bestellt und wir nach ĂŒber einer halben Stunde noch immer nichts serviert bekamen, hatten wir die Nase voll, verließen das Lokal und machten unseren Großeinkauf. Gabriel war so nett und holte uns mit dem ganzen Lebensmittelkram mit seinem PickUp ab und fuhr uns zum Club Nautico. Nachdem wir die ganzen VorrĂ€te in allen möglichen Ecken unserer Schiffe verstaut hatten, war es an der Zeit unser Abendessen einzunehmen. diesmal suchten wir uns das Restaurant „Moustacchio” aus, was hochpreisig aber dafĂŒr auch sehr gut war. Nach zweieinhalb Stunden kulinarischen Genusses gingen wir zurĂŒck und begaben uns zur Nachtruhe.
5.4 Der letzte komplette Tag in Ushuaia und es ist noch viel zu tun. Die LiegeplatzgebĂŒhren hatten sich um mehr als Doppelte erhöht, angeblich wegen der Inflation, aber so schlimm kann die Inflation in Argentinien garnicht sein! Aber es nĂŒtzte nichts, ich musste heute Morgen noch einmal Geld abholen, damit ich alles cash bezahlen konnte. In Carrefour kaufte ich noch die fehlenden Lebensmittel ein. Kaum war ich zurĂŒck im Club Nautico, ging es zusammen mit Res und Tommi weiter zum ausklarieren. Zuerst gingen wir zur Prefectura Ushuaia, dort mussten wir etliche Formulare ausfĂŒllen, von hier aus wurden wir zur Immigration geschickt, wo wir den Ausreisestempel in unsere PĂ€sse bekamen, jetzt ging es wieder zurĂŒck zur Prefectura, wo wir nur mit dem Ausreisestempel im Reisepass unsere Zarpe (Protokoll zur offiziellen Abfertigung bei den Hafenbehörden) fĂŒr das auslaufen aus Ushuaia bekamen..Das war aber noch nicht alles, von der Prefectura ging es jetzt noch einmal weiter zum Zollamt, wo unsere Schiffe ausgetragen wurden, damit diese nicht in Argentinien besteuert werden. Gegen 14 Uhr hatten wir endlich alle BehördengĂ€nge hinter uns gebracht. Als NĂ€chstes bezahlte ich im Club Nautico meine noch zu bezahlende Liegeplatzkosten. Da Tommi, Res und ich von den ganzen BehördengĂ€ngen Hunger bekommen hatten gingen wir ins Restaurant „El Mercado” eine Kleinigkeit essen und danach in den Supermarkt um die noch fehlenden restlichen Nahrungsmittel einzukaufen. Weil meine Heizung auf der Que Mas ganz schön viel Diesel schluckte, musste ich noch einige Kanister mit der Hilfe von Gabriel, der mich zur Tankstelle fuhr, auffĂŒllen lassen. Mein Klapprad, was mir hier in Ushuaia gute Dienste geleistet hatte, musste ich auch noch verstauen. Zu unserem Abschied hatte uns Rene an unserem letzten Abend auf seinem Schiff zum KĂ€sefondue eingeladen, da er Probleme mit seiner Heizung hatte, wurde kurzerhand unser Abendessen auf meine Que Mas verlegt. Rene lud noch ganz spontan den Franzosen Juan zum KĂ€sefondue ein. Es war ein wĂŒrdiger Abschiedsabend von Ushuaia!

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2 Antworten zu Die letzten Tage in Ushuaia đŸ˜„

  1. Alo sagt:

    Hallo Tom,
    … das war gestern Nachmittag Zufall, dass im TV Sender Servus TV ein Beitrag ĂŒber Argentinien – Patagonien und dann zum Schluss ein ausfĂŒhrlicher Beitrag ĂŒber die Stadt Ushuaia gesendet wurde. Habe an Dich und Dein Standort gedacht und sofort Deinen Bruder Frank angerufen und er hat sich ebenso sofort den TV-Beitrag angesehen. Aus Deinem ausfĂŒhrlichen Logbuch entnehme ich, dass Du jetzt schon Richtung Chile / Pazifik bist. Ich wĂŒnsche Dir eine gute Weiterreise – gutes Wetter – bei ausreichender Versorgung und bester Gesundheit ! … Viele GrĂŒĂŸe Alo

    • Tom Bauer sagt:

      Hallo Alo,
      hoffentlich hat Servus TV einen schönen Bericht ĂŒber das Ende der Welt gesendet. Du scheinst meine BlogeintrĂ€ge ja fleißig zu lesen, ich bin nĂ€mlich gerade gestern in Puerto Williams angekommen, der neue Beitrag von unserer Überfahrt von Ushuaia nach Puerto Williams steht schon im Internet. Vielen Dank fĂŒr deine WĂŒnsche, ich hoffe dir geht es gut und Du bist gesund!
      Liebe GrĂŒĂŸe aus Puerto Williams
      Tom

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