Reparaturstopp

Jetzt treibe ich mich schon über eine Woche hier in Cabedelo und Joao Pessoa rum, doch das leider nicht nur freiwillig. Nachdem ja bei dem Törn von Pipa nach Joao Pessoa mein Navigationssystem ausgefallen war (siehe vorherigen Blogeintrag), versuchte ich am Tag nach unserer Ankunft das Navigationssystem wieder in den Griff zu bekommen. Alle Systeme startete ich neu auf indem ich die Hauptschalter für die Batterien ab- und wieder angeschaltete. Jetzt arbeitete das ganze Navigationssystem wieder einwandfrei, na ja dachte ich mir, ist wie bei einem Computerabsturz, da muss der Computer auch einfach neu hoch gefahren werden und danach funktioniert wieder alles. Jetzt war ich beruhigt und konnte mit den Eidgenossen nach Joao Pessoa mich einklarieren. Wir verbrachten schöne Tage hier in dem Mangrovengebiet, doch nach vier Tagen wollte ich weiter in Richtung Salvador de Bahia segeln. Die Eidgenossen aus der Schweiz und ich beschlossen noch ein Abschiedsessen in einer Churassceria zu machen. Danach brachten die Beiden mich mit ihrem Dingi noch zum Kat und verabschiedeten sich herzlich von mir, da ich schon am nächsten Morgen so gegen 4 Uhr los wollte. Ich stellte mir meinen Wecker auf 4 Uhr, doch gegen 3:45 Uhr wurde ich von alleine wach. Das Navigationssystem fuhr einwandfrei hoch und funktionierte, also konnte es los gehen, Anker auf und los ging es. Meine schweizer Freunde sind nachts extra aufgestanden um mich nochmals zu verabschieden, Echt stark die Eidgenossen! Ich winkte Ihnen noch zu und fuhr mit den Motoren in Richtung Flussmündung, nach 200 Metern kam schon die erste Warnmeldung „AIS Daten verloren” unikurz darauf wieder totalen Ausfall des Navigationssystems, was blieb mir da anderes übrig als Kehrtwende marsch und wieder den Anker fallen zu lassen. Die Eidgenossen staunten nicht schlecht, als ich wieder neben Ihnen aufschlug. Jetzt war guter Rat teuer, wie bekomme ich das Problem in den Griff? Nach einigem überlegen, vermutete ich, dass irgendetwas mit dem Raymarine Bus-System nicht in Ordnung sein musste. Damit ich an die komplette Elektronik kam, baute ich das halbe Schiff auseinander. Dann habe ich den Datenbus abgeklemmt und systematisch wieder neu aufgebaut, irgendwann kam dann heraus das ein bestimmtes Buskabel ne Macke haben musste. Es war das Kabel zur Logge und zum Tiefenmesser. Leider war das ausgerechnet das längste Buskabel und ich hatte nur ein kurzes als Ersatzkabel. Um das kurze Kabel anschließen zu können musste baute ich den Tiefenmesser mit der Logge aus und konnte so den Datenbus wieder komplettieren. Jetzt funktionierte wieder alles einwandfrei, außer natürlich die Logge und der Tiefenmesser, die ja einfach neben dem kürzeren Buskabel lagen. Okay, so kann man vorläufig fahren, die Geschwindigkeit kann ich über den Plotter kontrollieren, „nur” die Tiefenangabe fehlt. Mein Bruder kommt mich glücklicherweise in Salvador besuchen und bringt mir dann das fehlende längere Buskabel mit. Aber ein Gutes hatte der unvorhergesehene Reparaturstopp, ich habe hier einen guten deutschen Segelmacher gefunden, der mir für 400 Euro den Code Zero und den gerissenen Genaker reparieren konnte. Jetzt werde ich noch eine Probefahrt machen und hoffentlich spätestens am Donnerstag weiter in Richtung Salvador segeln.

Dieser Beitrag wurde unter Unkategorisiert veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Reparaturstopp

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert